REUTLINGEN-ROMMELSBACH. Soll die Verwendung von Heizstrahlern in der Außengastronomie verboten werden? Und sollen Jugendliche einen Etat im Haushalt der Gemeinde erhalten, über den sie selbst entscheiden dürfen? Diese beiden Themen wurden im »Jugend debattiert«-Finale des Regionalverbundwettbewerbs Neckar-Alb im HAP-Grieshaber-Gymnasium diskutiert. Als Sieger gingen Lara Hermann und Daniel Grützmacher hervor.
Insgesamt acht Schüler und Schülerinnen der Mittel- und Oberstufe aus Schulen der Neckar-Alb-Region führten am Dienstagabend im Wettstreit Argumente für und gegen ein vorgegebenes Thema ins Feld. Qualifiziert hatten sie sich in diversen Vorrunden des Regionalverbundwettbewerbs, bei dem sich die Gymnasien Haigerloch und Hechingen, das Evangelische Firstwald-Gymnasium Kusterdingen, das Quenstedt-Gymnasium Mössingen, das Friedrich-Schiller-Gymnasium Pfullingen, das Progymnasium Rosenfeld Balingen und die Reutlinger Gymnasien Johannes-Kepler, Friedrich-List sowie HAP-Grieshaber beteiligt hatten.
In Workshops und AGs geübt
Im Vorfeld hatten sich die Jugendlichen auf den Wettbewerb vorbereitet, indem sie in Workshops und AGs schulische und politische Streitfragen diskutierten und im geregelten Wettstreit nicht nur ihre persönlichen und rhetorischen Ausdrucks- und Gesprächsfähigkeit zu verbessern suchten, sondern auch an ihrer allgemeinen Sachkenntnis und argumentativen Überzeugungskraft arbeiteten. Der Zweck des Rollenspiels ist zudem, den Teilnehmern die Funktionsweise von politischer und gesellschaftlicher Debattiertechnik näher zu bringen, Probleme auf regionaler Ebene besser zu reflektieren und über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen.
Beim Finale in Rommelsbach traten acht Schüler und Schülerinnen aus Reutlingen, Pfullingen, Kusterdingen und Haigerloch in zwei Vierergruppen gegeneinander an. Sabine Thoma-Hass, Koordinatorin des Regionalverbunds, erklärte die Regeln des Prozedere: Jedes der beiden Streitgespräche erstreckte sich über 24 Minuten. Nach Aufteilung der Gruppe in zwei Pro- und zwei Contra-Redner hatte zunächst jeder Teilnehmer zwei Minuten Zeit, um seine Position darzulegen. Danach folgte eine zwölfminütige freie Aussprache mit dem Austausch von Argumenten. Die Debatte endete mit einer Schlussrunde, bei der jeder Teilnehmer eine Minute lang ein Resümee vortrug.
Beobachtet und bewertet wurden die Gruppen von jeweils fünf Juroren, bestehend aus Lehrern der beteiligten Schulen und erfahrenen Debattanten. Außerdem saß jeweils ein Zeitnehmer mit im Raum, um den genauen Zeitablauf zu überwachen. Aus den Gruppen wurden die beiden Erstplatzierten ermittelt, die zu einem Debattierseminar eingeladen werden. Wer sich erst mal so weit mit Worten vorgekämpft hat, dem winkt außerdem die Teilnahme an der Landesqualifikation am 8. April in Stuttgart. Wer sich auch dort durchsetzt, kommt ins Landesfinale und am Ende ins Bundesfinale in Berlin.
Zum Landesfinale nach Stuttgart
Sowohl das Thema »Soll die Verwendung von Heizstrahlern in der Außengastronomie verboten werden?«, als auch die zweite Diskussionsrunde über die Bereitstellung eines Etats für Jugendliche im Haushalt der Gemeinde wurde sachbezogen und fair diskutiert. Am Ende setzten sich Lara Hermann vom Friedrich-Schiller-Gymnasium Pfullingen und Daniel Grützmacher vom Firstwald Gymnasium Kusterdingen als Sieger durch.
Sie erfüllten die Kriterien zur Beurteilung der Teilnehmer wie Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Gesprächsfähigkeit und Kraft der Argumentation am überzeugendsten. Die Jury lobte die lebendigen Debatten und die Schüler, die sich sichtlich gut vorbereitet hatten und teilweise durch ein hohes sprachliches Niveau auszeichneten.
Der Debattier-Wettbewerb, an dem sich jedes Schuljahr bundesweit rund 1 400 Schulen, 7 500 Lehrkräfte und rund 200 000 Schüler beteiligen, findet dieses Jahr zum 21. Mal statt. (GEA)