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IVD Süd: Trendwende auf Immobilienmarkt in Sicht - Auffälligkeit in Reutlingen

Immobilienmarkt
Eine Fassade von Mehrfamilienhäusern im Münchner Stadtteil Schwabing. Foto: Sina Schuldt
Eine Fassade von Mehrfamilienhäusern im Münchner Stadtteil Schwabing.
Foto: Sina Schuldt

MÜNCHEN/REUTLINGEN. Auf dem süddeutschen Immobilienmarkt ist nach jahrelangen Preissteigerungen eine Trendwende in Sicht. Im zweiten Quartal sind die Immobilienumsätze sowohl in Bayern als auch in Baden-Württemberg gesunken, die Zahl der angebotenen Wohnungen und Häuser dagegen stark gestiegen. Das ist nach der am Dienstag veröffentlichten Analyse des Immobilienverbands Deutschland Süd ein Zeichen, dass viele Verkäufer Mühe bei der Käufersuche haben. Die Zeit steil steigender Preise dürfte nach Einschätzung des IVD-Marktforschers Stephan Kippes für einige Zeit vorüber sein.

Die Immobilienumsätze des zweiten Quartals sanken in Baden-Württemberg um 14,2 Prozent, in Bayern um 11,9 Prozent. Das ist nach Angaben Kippes' eine außerordentliche Entwicklung. Gleichzeitig standen im Juni in den Großstädten beider Bundesländer durchschnittlich um über die Hälfte mehr Häuser und Wohnungen zum Verkauf als ein Jahr zuvor, mancherorts sogar mehr als doppelt so viele.

So waren in Würzburg etwa 133 unverkaufte Immobilien zu haben, ein Jahr zuvor waren es nur 63 gewesen. Ebenso auffällig war die Entwicklung in Reutlingen. Dort hatten Interessenten die Wahl unter 138 Angeboten, im Juni 2021 waren es nur 51 gewesen.

Hauptursache ist nach Einschätzung des Immobilienverbands nicht mangelnde Nachfrage, sondern mangelnde Bezahlbarkeit. Die auf knapp drei Prozent gestiegenen Immobilienzinsen in Kombination mit den nach wie vor sehr hohen Preisen machen Haus- oder Wohnungskauf demnach für viele unerschwinglich. »Eigennutzer« - im Gegensatz zu Kapitalanlegern - finanzierten traditionell mit viel Fremdkapital und fielen nun als Käufer aus, resümierte Kippes. (dpa)