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Aktuell Kriminalität

Internetseite der Polizei Reutlingen nach Hackerangriff außer Betrieb

Hackerangriff auf die Polizei
Beim Aufruf der Website des Polizeipräsidiums Reutlingen erscheint auf einem Computerbildschirm eine Fehlermeldung. Foto: Bernd Weißbrod
Beim Aufruf der Website des Polizeipräsidiums Reutlingen erscheint auf einem Computerbildschirm eine Fehlermeldung.
Foto: Bernd Weißbrod

REUTLINGEN. Hacker haben einen Angriff auf die Polizei im Südwesten verübt. Das bestätigte das Innenministerium am Donnerstag. Eine Folge davon ist: Die Webseite des Polizeipräsidiums Reutlingen ist derzeit nicht mehr erreichbar. »Das liegt daran, dass wir an der Homepage polizei-bw.de mit dranhängen«, erklärt Polizei-Sprecher Michael Schaal auf GEA-Anfrage. Er geht davon aus, dass deswegen alle Internetpräsenzen der Polizeipräsidien im Land derzeit »down« sind.  

Laut Innenministerium habe es eine sogenannte DDoS-Attacke (Denial of Service) auf mehrere Einrichtungen in ganz Deutschland gegeben, darunter auch auf Internetseiten der Landespolizei, sagte eine Sprecherin. Bei solchen Attacken würden deutlich mehr Netzressourcen beansprucht als normal, etwa durch eine Vielzahl von Aufrufen. Die Seiten seien weiterhin außer Betrieb.

Das Hauptproblem ist laut dem Reutlinger Polizei-Sprecher Schaal: »Die Bürger können keine Anzeigen mehr online erstatten.« Ansonsten sei die Arbeit der Polizei durch den Hackerangriff nicht beeinträchtigt.

Aus internen Polizeikreisen erfuhr die dpa, dass die Landesoberbehörde BITBW am Mittwoch »wellenartig starke und vielfältige Aufrufversuche der Internetseite der Polizei Baden-Württemberg« festgestellt habe. Es sei demnach teils zu 50 bis 60 Aufrufen pro Sekunde gekommen. Der Angriff habe darauf gezielt, den Webserver und die Online-Services zu überlasten. Die Firewall sei zeitweise vollständig ausgelastet gewesen, was zu Verzögerungen auf dem Internetportal geführt habe.

Eingeleitete Gegenmaßnahmen, darunter ein sogenanntes Geoblocking, hätten den Angaben zufolge nicht zum gewünschten Erfolg geführt. Die Polizei habe dann entschieden, den Internetserver zum Schutz vor möglichen Schäden vorübergehend abzuschalten. Ein möglicher Neustart des Servers und die weitere Vorgehensweise sollte am Donnerstag abgestimmt werden. (GEA/dpa)