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Initiative Maria 2.0 organisiert Protestzug vom Marktplatz zur Citykirche

Als Flashmob demonstrierten rund 100 Frauen und Männer in Ulm mit Pflastern auf Mündern für Gleichberechtigung, gegen die Machts
Als Flashmob demonstrierten rund 100 Frauen und Männer in Ulm mit Pflastern auf Mündern für Gleichberechtigung, gegen die Machtstrukturen in der katholischen Kirche. Foto: Deutsche Presse Agentur
Als Flashmob demonstrierten rund 100 Frauen und Männer in Ulm mit Pflastern auf Mündern für Gleichberechtigung, gegen die Machtstrukturen in der katholischen Kirche.
Foto: Deutsche Presse Agentur

REUTLINGEN. Seit Jahren rumore es in den Reihen der Frauen in der katholischen Kirche, die sich mit ihrer von Männern dominierten Kirche nicht mehr abfinden wollen. Gerade Frauen, die aus dem innersten Kreis der katholischen Kirche kommen und meist in ehrenamtliche Aufgaben eingebunden sind, wollen ihre Kirche verändern. »Angestoßen wurde der Prozess Maria 2.0 von Frauen aus Münster«, heißt es in einer Pressemitteilung der Fraueninitiatve Maria 2.0.

In der Zwischenzeit beteiligen sich laut Mitteilung bundesweit viele Menschen, die den Neuerungsprozess voranbringen wollen. Im November 2019 formierte sich die katholische Fraueninitiative Maria 2.0 im Dekanat Reutlingen-Zwiefalten, unterstützt durch die katholische Erwachsenenbildung Reutlingen.

Was ist das Anliegen dieser Frauen? Sie erwarten, dass es in der römisch-katholischen Kirche eine echte Erneuerung gibt. Dazu gehöre, dass diejenigen, die andere geschändet haben an Leib und Seele oder diese Taten geduldet oder vertuscht haben, kein Amt mehr ausüben dürfen. Darüber hinaus solle Überstellung der Täter an weltliche Gerichte und uneingeschränkte Kooperation mit den Strafverfolgungsbehörden selbstverständlich sein.

Moral und Wirklichkeit

Gefordert wird auch, dass in einem Staat, in dem Gleichberechtigung im Grundgesetz verankert ist, Frauen Zugang zu allen Ämtern der Kirche haben und gleichzeitig das Pflichtzölibat aufgehoben wird. Eine kirchliche Sexualmoral müsse sich an der Lebenswirklichkeit der Menschen ausrichten. Die Fraueninitiative Maria 2.0 im Dekanat Reutlingen-Zwiefalten organisiert für alle Menschen, die den Erneuerungsprozess in der katholischen Kirche mit vorantreiben wollen, am Sonntag, 1. Dezember, um 18 Uhr einen Protestzug vom Marktplatz zur Citykirche. Dort wird ein Gottesdienst stattfinden mit vielen Lichtern, Musik und Liedern, mit Lesung, Ansprache und Fürbitten und einem bleibenden Händeabdruck. Anschließend sind alle zu einem Austausch, Punsch und Lebkuchen eingeladen. (eg)