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Aktuell Ausbildung

Industrie- und Handelskammer beruft neue Prüfer

Christian O. Erbe, IHK-Präsident mit acht neuen Prüfern (von links): Doris Strobel, Frank Rieck, Sandra Hessner, Georg Schäffer,
Christian O. Erbe, IHK-Präsident mit acht neuen Prüfern (von links): Doris Strobel, Frank Rieck, Sandra Hessner, Georg Schäffer, Simone Launer, Frank Eger, Katrin Roths und Bernhard Huber. FOTO: IHK
Christian O. Erbe, IHK-Präsident mit acht neuen Prüfern (von links): Doris Strobel, Frank Rieck, Sandra Hessner, Georg Schäffer, Simone Launer, Frank Eger, Katrin Roths und Bernhard Huber. FOTO: IHK

REUTLINGEN. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) beruft 1 300 Frauen und Männer aus heimischen Unternehmen und Schulen, die in den kommenden fünf Jahren als Prüfer ehrenamtlich tätig werden. IHK-Präsident Christian O. Erbe übergab symbolisch acht von ihnen die Berufungsurkunde. »Ich würde gerne allen Prüferinnen und Prüfern persönlich die Urkunde überreichen. Aber dann hätten wir hier eine sehr lange Schlange«, sagte Erbe bei der Begrüßung. »Ich habe große Hochachtung vor diesem Ehrenamt. Die vielen Stunden und Tage, die diese Frauen und Männer aus Unternehmen hier investieren, ist für unser Bildungssystem Gold wert.«

Im Schnitt 45 Jahre alt

Ohne Prüfer gäbe es bei der IHK keine Abschlussprüfungen. Jedes Jahr sind allein in der Ausbildung 3 900 Prüfungen abzunehmen, dazu kommen Prüfungen für Umschulungen, in der Weiterbildung, der Ausbildereignung und der Sach- und Fachkunde, etwa im Bereich Gefahrgut oder Finanzanlagen. Diese Prüfungen summieren sich nochmals auf 4 800 pro Jahr. Die Prüfer sind in 300 Prüfungsausschüssen aktiv und investieren pro Jahr zusammen um die 4 000 Arbeitstage. Daneben unterstützen zahlreiche Unternehmen sowie 14 Berufsschulen der Region das Prüfungswesen, in dem sie Werkstätten, Klassenzimmer, Maschinen, PC-Technik und etliches mehr für verschiedenste Prüfungsvarianten zur Verfügung stellen. »Die Tätigkeiten eines Prüfers sind höchst anspruchs- und verantwortungsvoll«, lobte der IHK-Präsident. Sie erstellen eigenständig Aufgaben, führen Prüfungsgespräche, bewerten schriftliche Leistungen, Arbeitsproben, Prüfungsstücke, Präsentationen und Dokumentationen. Die Prüfer ermöglichen es, dass die Wirtschaft in Eigenregie die Ausbildung durchführen und am Ende auch die Prüfungen abnehmen kann.

Von den 1 300 Frauen und Männern werden 890 wieder berufen. 410 sind während der letzten Periode hinzugekommen und werden nun zum ersten Mal für eine gesamte fünfjährige Periode berufen. Die Prüfer sind im Schnitt 45 Jahre alt. 306 von ihnen sind unter 40, 63 unter 30 Jahre. 380 sind Frauen, 920 Männer. Wer als Prüfer mitarbeiten will, muss die Sach- und Fachkompetenz eines Ausbildungsberufes oder einer Weiterbildung, Urteilsvermögen, menschliche Reife und pädagogisches Gespür, Interesse am Nachwuchs und Verantwortungsbewusstsein mitbringen. Nach dem Berufsbildungsgesetz müssen die Mitglieder der Prüfungsausschüsse alle fünf Jahre neu berufen werden. Die kommende Amtszeit läuft bis 31. Dezember 2024. (eg)