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»Huba!«: Das Marsupilami taucht auf zum 70. Geburtstag in Reutlingen

Das Marsupilami gehört zu den Urfiguren der europäischen Comicwelt. Im Januar ist das Fantasietier aus dem belgischen Comic-Universum 70 Jahre alt geworden. Jetzt lächelt es auch alle Menschen in Reutlingen an.

Das Marsupilami lächelt an der Ecke Konrad-Adenauer-Straße und Lerchenstraße. Könnte es tatsächlich sprechen, würde es mit einem fröhlichen »Huba« grüßen. Foto: Ralf Rittgeroth
Das Marsupilami lächelt an der Ecke Konrad-Adenauer-Straße und Lerchenstraße. Könnte es tatsächlich sprechen, würde es mit einem fröhlichen »Huba« grüßen.
Foto: Ralf Rittgeroth

REUTLINGEN. Das Marsupilami: Dieses lustige Tier mit dem leopardenähnlichen Fell und dem acht Meter langen Schwanz ist der schier grenzenlosen Fantasie des belgischen Comic-Künstlers André Franquin entsprungen. Er legte auch gleichzeitig seinen Ursprung im Fantasieland Palumbien fest. Im Jahr 1952 wurde es in einem ersten Comicabenteuer im Dschungel von Palumbien entdeckt. Aber auf seinen zahlreichen Abenteuern fühlte sich das clevere Tier auf der ganzen Welt wohl. Jetzt ist es auch in Reutlingen aufgetaucht. Am Eingang zur Fußgängerunterführung an der Lerchenstraße, Ecke Konrad-Adenauer-Straße lächelt es alle an, die dort vorbeikommen.

Das Marsupilami hat so gut wie nie schlechte Laune, weil es sich immer einen Spaß daraus macht, die Menschen auszutricksen und hinters Licht zu führen, oder einfach nur urkomische Späße mit seinem Universal-Schwanz vollbringen kann. Es wurde im Laufe der Jahrzehnte auch deshalb so beliebt, weil seine Eigenschaften sehr häufig zu anarchischen Situationen und haarsträubenden Szenen führten. Das Marsupilami wurde zum unangepassten Helden, das sich an keine Regeln und Normen hält, dabei aber immer treffsicher und instinktiv Gutes vom Bösen unterscheiden kann. Der lange Multifunktions-Schwanz dient dabei unter anderem als Sprungfeder zur Flucht, kann aber auch zur Waffe werden, wenn es als zusammengerolltes Fellknäuel in den Gesichtern der Bösewichte landet. Das Marsupilami ist schwer zu fangen und behält immer seine Unabhängigkeit. Es kann sprechen, aber nur zwei Worte. Vor allem sagt es immer wieder »Huba« (in der Frageform auch »Hubi?«), manchmal noch durch ein »Hopp« verstärkt.

Dass sich dieses liebenswerte Wesen später auch zum Kinohelden und selbst zum Weltstar entwickeln sollte, ahnte vor 70 Jahren wohl niemd. Auch ein Asteroid wurde nach ihm benannt und sein Konterfei findet sich immer mal wieder auf Demonstrationen als Symbol für kämpferisches, meist politisch links stehendes Engagement.

Vor 25 Jahren starb sein Erfinder André Franquin und erst vor vier Jahren holte sich der deutsche Comiczeichner Flix den Segen des belgischen Rechteinhabers und darf seither das Marsupilami auf Abenteuertour in Deutschland schicken.

Sicher scheint derweil zu sein, dass das hiesige Marsupilami so schnell nicht vom Eingang der Reutlinger Unterführung verschwinden wird, denn die Stadtverwaltung hat das knuffige Tier offenbar schon lieb gewonnen und will es nicht von dort entfernen. Vielleicht hat man im Rathaus ja auch einfach Respekt vor dem wehrhaften Mulitifunktions-Schwanz. (GEA)