REUTLINGEN. Herbststimmung am Oskar-Kalbfell-Platz mit freier Sicht auf Tübinger Tor und Stadthalle: Rein optisch ist der Wegfall des Fußgängerstegs ein Gewinn. Ein neuer ebenerdiger Übergang wird nun geplant.
Voraussichtlich mindestens ein Jahr müssen sich die Fußgänger allerdings, wie berichtet, mit dem vorhandenen Übergang bei der Wohnungsgesellschaft GWG begnügen. Dort haben die städtischen Verkehrstechniker nach Angaben von Patrick Heintel, dem zuständigen Abteilungsleiter, den Passanten nun drei Sekunden mehr Grün eingeräumt. Zudem können sie in einem Zug die Bundesstraße überqueren, ohne Zwangspause auf der Mittelinsel.
Wie schnell der Überweg beim Nordsternhaus nun geplant und realisiert wird, hängt auch von den anstehenden Haushaltsberatungen ab. Eine halbe Million Euro soll in die Hand genommen werden, um das Areal vor der »Spinatschachtel« umzugestalten und eine angemessene Aufstellfläche für die Passanten zu realisieren, aber auch den vorhandenen Radweg auf 1,85 Meter zu verbreitern.
Wie sich dann die Verkehrssituation entwickeln wird, ist derzeit noch nicht abschätzbar. Für einen zusätzlichen Übergang müssen die Verkehrstechnikerim Rathaus nun die Grünphasen für die einzelnen Verkehrsteilnehmer neu austüfteln: an Reutlingens neuralgischstem Verkehrsknotenpunkt eine höchst anspruchsvolle Aufgabe. »Wir können ja«, so Patrick Heintel, »für die Fußgänger nicht den Autoverkehr lahmlegen.« (GEA)