Logo
Aktuell Veranstaltung

Graffiti in Reutlingen immer schlimmer: heute das Thema im Spitalhof

Reutlingens Oberbürgermeister Keck und sein Tübinger Kollege Palmer diskutieren mit jungen Erwachsenen über ein brisantes Thema.

Ist das Kunst, oder kann das weg? Darüber gehen die Meinungen auseinander.  FOTO: MEYER
Ist das Kunst, oder kann das weg? Darüber gehen die Meinungen auseinander. FOTO: MEYER
Ist das Kunst, oder kann das weg? Darüber gehen die Meinungen auseinander. FOTO: MEYER

REUTLINGEN. Wenn man Thomas Keck und Boris Palmer, die Oberbürgermeister von Reutlingen und Tübingen fragt, ist die Antwort klar: Illegale Graffiti an oftmals denkmalgeschützten Häusern tragen absolut nicht zur Verschönerung von Innenstädten bei. Wenn man Vertretern verschiedener Jugendbewegungen zu-hört, ist die gängige Meinung eine andere: Graffiti kann durchaus Kunst sein, sagen die jungen Menschen. Viele von ihnen fordern Flächen, auf denen sie sich künstlerisch ausprobieren und ihre politische Meinung äußern können.

Ist das Kunst oder kann das weg? Um dieses Thema soll es bei einer Podiumsdiskussion heute Abend im Spitalhofsaal gehen. Beginn ist um 19.30 Uhr, der Einlass startet um 19 Uhr, der Eintritt ist kostenlos. Auf dem Podium sitzen neben den beiden Oberbürgermeistern der Reutlinger Filmemacher und Comedian Dominik »Dodokay« Kuhn, Jaron, ein Vertreter des Jugendgemeinderats und der Klimabewegung »Fridays for future«, sowie Robin, ein Sprecher von Kulturschock Zelle und Rosa.

Bislang hat man in Reutlingen versucht, die Sprayer durch Restriktion zur Einsicht zu bringen. Sogar Belohnungen wurden ausgelobt – jedoch ohne Erfolg. Offensichtlich gibt es wenig Motivation in der Szene, sich gegenseitig zu verpetzen. Das hat Reutlingens Ordnungsamtschef Albert Keppler erkannt, im Rathaus will man nun einen neuen Weg gehen. Den Weg des Dialogs mit den Gruppen, die für Graffiti und Aufkleber verantwortlich sind.

Damit habe man bereits erste Erfolge erzielt, heißt es von Stadtseite. Wie genau dieser Weg aussehen kann, welche Chancen er bietet und wo er an Grenzen stößt: Das soll bei der Podiumsdiskussion am Mittwochabend besprochen werden.

In Reutlingens Nachbarstadt Tübingen ist der Weg derweil ein anderer: OB Palmer setzt weiterhin auf strenge Verfolgung der Sprayer. Vor allem die historische Innenstadt will er möglichst frei von Graffiti bekommen. Dafür werden dann gerne auch extrem hohe Belohnungen ausgelobt. Wie erfolgreich dieser Weg ist und welche Risiken er birgt? Auch das ist Thema am Mittwochabend. Außerdem sollen die jungen Erwachsenen und Jugendlichen in Reutlingen mit ihren Motiven und Wünschen zu Wort kommen. Ausdrücklicher Wunsch der Stadt, die Veranstalter des Podiums ist: Es soll einen Dialog geben, keine Verhärtung der Fronten. Der Reutlinger General-Anzeiger ist Medienpartner dieser Veranstaltung, moderiert wird sie von Kathrin Kammerer, seit September 2022 Ressortleiterin Reutlingen und Region beim GEA. (kk)