Logo
Aktuell Reutlingen

Grünes Licht für Mobilfunkmast auf IHK-Dach

Die Bundesnetzagentur hat keine Einwände dagegen, dass auf dem Dach des neuen Gebäudes der Industrie- und Handelskammer eine Mobilfunkstation errichtet wird.

Ein Mobilfunkmast.
Ein Mobilfunkmast. Foto: dpa
Ein Mobilfunkmast.
Foto: dpa

REUTLINGEN. Die Sicherheitsabstände zur Wohnbebauung – standortbezogen 30,98 Meter horizontal, 8,44 Meter vertikal – sind eingehalten. Die Bundesnetzagentur hat somit keine Einwände dagegen, dass auf dem Dach des neuen Gebäudes der Industrie- und Handelskammer eine Mobilfunkstation errichtet wird. Die noch ausstehende Standortbescheinigung liegt der Stadt vor: Das Baurechtsamt wird die Genehmigung erteilen.

Ottmar Hahr, der Chef des Bürgerbüros Bauen, verkündete die schlechte Nachricht für die Gegner des Projekts (der GEA berichtete) im jüngsten Bauausschuss. Alles spreche fürs IHK-Dach. Hahr beteuerte nochmals, dass das Vorhaben der Deutschen Funkturm (DFMG) in der Hindenburgstraße 54 die bessere Alternative sei. Die DFGM wollte zunächst eine Anlage in der nahen Maximilianstraße 7 aufstellen. Auch dort hatte sich heftiger Widerstand geregt gegen einen geplanten 27,5 Meter hohen Mast mitten in einem Wohngebiet.

»Das wäre ein kapitaler Bock«

Diesen Standort wollte auch die Verwaltung verhindern. Bei einer Klage hätte man sich durchaus Chancen ausgerechnet. Anders bei der Hindenburgstraße. Dort habe das Unternehmen nach Faktenlage einen Rechtsanspruch auf die Erteilung der Baugenehmigung.

Hahr warb erneut für diese Lösung. In der Hindenburgstraße (Mischgebiet) betrage der Abstand zur nächsten Wohnbebauung über 40 Meter. In der Maximilianstraße wären es nur wenige Meter gewesen. Durch die hohe Lage des zwölf Meter langen Antennenaufbaus auf dem Dach des IHK-Gebäudes sei die Strahlungsbelastung für die nahen Anwohner geringer, als wenn der Antennenmast auf dem Boden errichtet worden wäre.

Wenn sich die Stadt bei beiden Standorten quer stellt, hat die Deutsche Funkturm eine weitere Option: Auf dem Grundstück in der Maximilianstraße könnte das Unternehmen verfahrensfrei einen bis zu zehn Meter hohen Mast errichten.

Wenn dieses Ergebnis am Ende der Kalamitäten um die beiden Standorte im Ringelbachgebiet stünde, wäre das »ein kapitaler Bock«, resümierte Ottmar Hahr anschaulich, auch im Hinblick auf das insgesamt höchst beschränkte Handlungsspektrum der Kommunen beim Thema Mobilfunk. Nach Inbetriebnahme der Anlage auf dem IHK-Dach werde man die Belastung messen, versprach der Amtsleiter einmal mehr gen Bürgerinitiative.

Der Verwaltung liefert der Protest indes einen Vorgeschmack auf die Zukunft: Mit dem Ausbau der nächsten Mobilfunkgeneration 5G wird die Mobilfunk-Debatte vermutlich wieder an Fahrt aufnehmen. (igl)