REUTLINGEN. »Mit diesem Rathausbau ist sowohl der Bedeutung der kommunalen Selbstverwaltung wie einer demokratischen offenen Bürgergesellschaft Ausdruck gegeben worden«, schreibt die Sprecherin der Grünen und Unabhängigen im Gemeinderat, Gabriele Janz, in einer Stellungnahme: »Dies sehen wir auch heute als ein wichtiges Zeichen an.« Deshalb werde man dem CDU-Antrag nicht zustimmen.
Die Sozialdemokraten meldeten sich heute ebenfalls zu Wort: Auch für sie ist »die Frage nach einem Abriss des in die Jahre gekommenen Rathauses gänzlich ausgeschlossen«. Rathaus, Marktplatz und Marienkirche seien »das demokratische Herz unserer Stadt, eine seit der Antike und dem Mittelalter geschaffene Tradition mitten in Europa mit hoher sinnstiftender Qualität und Orientierung!«, meint SPD-Fraktionschef Helmut Treutlein.
Die CDU-Gemeinderatsfraktion hatte Anfang April bei Oberbürgermeister Thomas Keck mit Blick auf die hohen Sanierungskosten beantragt, zu prüfen, ob und unter welchen Voraussetzungen der Denkmalschutz für das Rathausensemble aufgehoben werden könnte. Und somit der Weg für den Abbruch des Verwaltungstrakts – nicht jedoch des Ratsgebäudes – freigemacht würde.
Grüne wie SPD plädieren darüber hinaus dafür, wegen der Schadstoffe in der Rathaus-Luft mit der Sanierung nicht erst 2025 zu beginnen, wie von der Verwaltung vorgeschlagen. (GEA)