REUTLINGEN. Im Juli hatten die Reutlinger Grünen zu einer Fahrraddemonstration aufgerufen. Dabei haben sie auch Anregungen zur Verbesserung des hiesigen Radverkehrs gesammelt. Die Auswertung liegt nun vor. Die Zusammenfassung haben Ratsfraktion und Stadtverband jüngst abgesegnet und dem Leiter der städtischen »Task Force Radverkehr«, Philipp Riethmüller, zukommen lassen.
Die Befragten möchten unter anderem »Rad-Hauptrouten in Nebenstraßen«, durchgängige Radwege abseits der Hauptstraßen und keine »Autofahrbahn-Begleit-Radwege«, heißt es in der Wunsch-Zusammenfassung.
Metzgerstraße öffnen
Netz statt Stückwerk: Der Flickenteppich piesackt Reutlinger Radler, insbesondere im Nichts endende Radwege.
Vernünftige Querverbindungen durch die Kernstadt sind ein zentrales Thema. Viele möchten beispielsweise, dass die Metzgerstraße Richtung Bahnhof freigegeben wird. Aber auch verbesserte Radwege in den Teilorten werden angemahnt sowie bessere Verbindungen dorthin. Verbesserte Abstellmöglichkeiten vor allem im Stadtzentrum sind vielen ein Anliegen. Fahrradboxen für teure Bikes sollten ebenso eingeplant werden wie in (neuen) Wohngebäuden Abstellflächen auch für Radanhänger.
Auch bei der Wegeplanung solle an Breite, Länge und Kurvenradius der Anhänger gedacht werden.
Mehr rote Radwegemarkierungen sind erwünscht, insbesondere, um rechts abbiegende Autos auf geradeaus weiterfahrende Radfahrer hinzuweisen. Durchgängige eindeutige Richtungsinformationen auf der Fahrbahn und fluoreszierende Richtungsschilder stehen ebenfalls auf vielen Wunschzetteln.
No-Go: Wenn bei Bauarbeiten Radwege eingeengt oder gar blockiert werden. Als ein Negativbeispiel wurde die Eberhardstraße Richtung Metzingen angeführt. Während einer Baustelle wurden dort Hinweisschilder für Autofahrer zum Teil auf dem Radweg platziert. Gefährliches Dauerärgernis für viele: Autofahrer, die auf Radwegen parken. Winterdienst solle die Stadt auch Radwegen angedeihen lassen.
Insgesamt forderten die Befragten »eine gerechtere Aufteilung der Verkehrsfläche zwischen allen Verkehrsteilnehmern«. Beispiel: Auf der Karlstraße sieht mancher schon eine Autospur für Radler und Fußgänger reserviert.
Weg vom Anarcho-Image
Weg vom Anarcho-Image: Befragte Radfahrer äußerten auch den Wunsch, dass Ihresgleichen die Verkehrsregeln beachten und sich rücksichtsvoll gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern verhalten sollen.
Die Grünen selbst haben längst eine Reihe von Forderungen formuliert. Ihr Konzept eines Hauptwege-Netzes soll zügig umgesetzt, Schülerrouten »mit hoher Priorität« ausgebaut werden. Weitere Ideen unter anderem: der Ausbau der Planie als bevorrechtigte Fahrradstraße und die Einrichtung einer Fahrradstraße am Ledergraben vom »Pfauen« bis zum Rathaus. (eg/igl)