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Gesundheitsfestival in Reutlingen: Überleben durch Sport

Fitness
Eine Frau nimmt in einem Fitnessstudio Gewichte aus dem Ständer. Foto: Oliver Berg
Eine Frau nimmt in einem Fitnessstudio Gewichte aus dem Ständer.
Foto: Oliver Berg

REUTLINGEN. Die GSA Gesundheitsportakademie hat in Kooperation mit den Easy Sports Gesundheitsclubs das 50-jährige Jubiläum des Krebsverbands Baden-Württemberg zum Anlass genommen, in Reutlingen ein Gesundheitsfestival unter dem Motto »Trainieren gegen Krebs« zu veranstalten, bei dem viele Präventionsangebote zum Mitmachen eingeladen haben. In den stets gut besuchten Kursen wie Rehasport, Yoga, Heilmeditation, aktive Körperhaltung, Cycling, Iron Fit Jumping fand vielerlei Bewegung statt.

Neben den Mitmachaktionen erwarteten die Besucher Fachvorträge sowie ein hochkarätiges Podium, auf dem unter anderem erörtert wurde, welche Bewegungsangebote welchen besten Nutzen gerade gegen Krebs oder bei Krebs haben können.

Expertinnen der Kreiskliniken

Mit Dr. Angela Huster, Leitende Oberärztin der Medizinischen Klinik I, und Daniela Koch-Vogel, Pflegeexpertin Onkologie, saßen zwei Expertinnen der Kreiskliniken Reutlingen auf dem Podium und brachten ihre Expertise aus Medizin und Pflege ein. »Krebs kann jeden treffen. Genetische Risikofaktoren lassen sich nicht beeinflussen. Man kann das Risiko senken: Sport, nicht rauchen, gesunde Ernährung.«

Professor Dr. Joachim Wiskemann vom Universitätsklinikum Heidelberg erforscht seit mehr als 15 Jahren die positiven Wirkungen von Sport und Bewegung im Kontext von Krebserkrankungen und hat in diesem Zusammenhang mehr als 100 national wie international angesehene wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht und zählt zu den führenden Experten in seinem Fachgebiet: »Bewegung gehört zu unserem Leben dazu, egal ob wir erkrankt sind oder nicht. Unser Körper ist auf Bewegung angewiesen, um wieder gesund zu werden oder gesund zu bleiben. Unser Körper aktiviert durch Bewegung Regenerationsprozesse, die ganz wichtig sind, um die Schädigungen, die durch die Krebstherapie verursacht werden, zu reduzieren. Und das ist der wahrscheinlich wichtigste Mechanismus. Das Immunsystem wird ganz direkt durch Bewegung aktiver und dadurch werden Tumorzellen besser gefunden und zerstört. Ausreichend Bewegung – so wie sie auf dem GSA Gesundheitsfestival angeboten wurde – ist ein zentrales Element der Krebsprävention und so wichtig wie ein Krebsmedikament, wenn die Erkrankung dann doch aufgetreten ist.«

Einfluss auf die Psyche

Auch mit dem Infusionsständer lässt es sich durch den Gang spazieren, erklärt Daniela Koch-Vogel, Pflegeexpertin Onkologie und Breast Care Nurse der Kreiskliniken Reutlingen.

»Wenn einer Frau beispielsweise eine Brust abgenommen werden muss, weil der Tumor nicht einfach so entfernt werden konnte. Das macht etwas mit der Person. Es erfordert viel Einfühlungsvermögen.«

Das eigene Körperbild hat einen großen Einfluss auf die Psyche, genau wie Bewegung. Sport lenkt hat und hat positive Wirkungen auf die Stimmung.

Ulrika Gebhardt, Geschäftsführerin des Krebsverbands Baden-Württemberg: »Ich freue mich, dass wir in unserem Jubiläumsjahr zum 50-jährigen Bestehen im September in Reutlingen auf dem GSA Gesundheitsfestival dabei sein können. Das ist eine gute Sache für eine gute Sache. Mit Fachvorträgen und – was uns tatsächlich am Wichtigsten war – vielen präventiven Bewegungsprogrammen zum Mitmachen.« (pm)