REUTLINGEN. Die Not von Menschen auf der Flucht in griechischen oder sonstigen Lagern ist nicht geringer geworden, bloß weil davon weniger zu sehen oder zu hören ist. Dies betonen die Organisatoren einer Open-Air-Ausstellung mit Bildern der Fotografin Alea Horst im Reutlinger Bürgerpark.
Die Darstellung der unwürdigen Lebensumstände von Geflüchteten an den EU-Außengrenzen solle im Rahmen der interkulturellen Woche Mahnung und Appell an die EU sein, »ihren Grundwerten von Würde, Sicherheit, Freiheit und Humanität gerecht zu werden«.
Asylverfahren von Willkür geprägt
»In den Lagern wird den Menschen systematisch jede Hoffnung geraubt. Die Asylverfahren sind nicht rechtsstaatlich und von Willkür geprägt«, berichtet der Reutlinger Arzt Dr. Martin Binder, der selbst an humanitären Einsätzen in vielen Camps beteiligt gewesen ist. Was könne man hier tun? »Wenigstens eine kleine Zahl von Flüchtlingen aufnehmen«, so Binder.
Neben den Bildern gibt es die Möglichkeit sich aktiv mit einzelnen Fluchtbiografien, Fluchtgründen und Fluchtfolgen zu befassen. Die unterschiedlichen Medieninhalte stecken hinter QR-Codes und können über das öffentliches WLAN im Bürgerpark aufgerufen werden. (GEA)