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Aktuell Totensonntag

Gedenkfeier an Nazi-Opfer in Reutlingen: Redner mahnen zur Wachsamkeit

Vor Rechtsradikalen und Populisten warnen die Rednerinnen und Redner beim Totengedenken für die Oper des Nationalsozialismus auf dem Friedhof Unter den Linden. Foto: Stephan Zenke
Vor Rechtsradikalen und Populisten warnen die Rednerinnen und Redner beim Totengedenken für die Oper des Nationalsozialismus auf dem Friedhof Unter den Linden.
Foto: Stephan Zenke

REUTLINGEN. »Nie wieder« mahnen die Rednerinnen und Redner bei der Gedenkfeier für die Opfer des Nationalsozialismus und der braunen Gewaltherrschaft am Totensonntag auf dem Friedhof Unter den Linden. Sie alle fordern zur Wachsamkeit gegenüber Rechtsradikalen und Populisten in der Gegenwart auf.

So erinnert Ingeborg Gerhardt an die grausamen Schicksale von Menschen, »die mit grauen Bussen nach Grafeneck gebracht wurden. Über 10.000 Menschen sind dort ermordet worden«, sagt die Vorsitzende des Verdi-Ortsvereins Reutlingen im Bezirk Fils-Neckar. Dann stellt sie beispielhaft das Leiden einer Reutlinger Mutter vor, die zunächst von den Nazis und ihren Schergen als »geisteskrank« gebrandmarkt, später zwangsweise sterilisiert sowie schließlich im Dezember 1940 in Grafeneck ermordet worden ist.

»Heute hören wir von Politikern der AfD, dass Behinderte zu teuer sind«, sagt sie im weiteren Verlauf ihrer Ansprache. Das Gedankengut der Nationalsozialisten finde sich auch im Denken und Handeln der Rechtsradikalen der Gegenwart. So fordert die Gewerkschafterin auch eindringlich dazu auf, wachsam zu sein und Widerstand zu leisten, wenn sich die neuen Rechten breit machen oder Geschichte umdeuten oder umschreiben wollten, »denn das Einstehen für Demokratie und Menschenrechte ist weiterhin wichtig«. Die Teilnehmer des Totengedenkens, zu denen auch Oberbürgermeister Thomas Keck gehört, besuchen abschließend das Mahnmal auf dem Friedhof. (GEA)

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