»GEA-Leser helfen«: Wärme und neuer Mut

REUTLINGEN. Es ist eine Aktion, die jedes Jahr eine Welle an Hilfsbereitschaft auslöst: Wenn der Verein »GEA-Leser helfen« zur vorweihnachtlichen Spendensammlung aufruft, ist die Reaktion groß. In den vergangenen Jahren stellten die wohltätigen Geldgeber immer wieder Rekordergebnisse auf – zuletzt 2018, als über 2 000 Spender mehr als 140 000 Euro zusammengetragen haben. Jetzt hat die Sammelaktion erneut begonnen – verbunden mit der Hoffnung, möglichst viele Menschen in der Region unterstützen zu können.

Neuer Lebensmut

Die Weihnachtsaktion wird wie in den vergangenen Jahren die ganze Adventszeit hindurch laufen. Am Spendenbarometer lässt sich ablesen, wie viel bereits zusammengekommen ist. Gleich in den ersten Tagen sind bereits zahlreiche Überweisungen eingetroffen. Zusammen mit einem Grundstock an Spenden, der sich in letzter Zeit angesammelt hat, beläuft sich der Stand aktuell auf 12 270 Euro. Neben Privatpersonen stehen häufig auch Firmen und Geschäfte auf der Geberliste. Immer wieder spenden etwa ganze Belegschaften den Erlös ihrer Weihnachtsfeier für »GEA-Leser helfen«.

Manchmal braucht es zur Unterstützung gar nicht viel: Neue Winterbekleidung etwa kann schon einige Sorgen nehmen – und manchmal noch dazu ein Stück neuen Lebensmut vermitteln. So griff »GEA-Leser helfen« im vergangenen Jahr etwa einer alleinerziehenden Mutter, die von Hartz IV lebt, und ihren vier Kindern unter die Arme.

»Obwohl sie sehr sorgfältig haushaltet, kommen immer wieder unerwartete Ausgaben auf sie zu, so dass die kleinen Rücklagen für einmalige Anschaffungen und Bekleidung wieder ausgegeben sind«, schreibt die Familienberaterin in ihrem Antrag an »GEA-Leser helfen«. Dank der Unterstützung konnte die zu klein gewordene Winterbekleidung der Kinder durch Kleidung in passenden Größen ersetzt werden.

Auch einer verwitweten älteren Frau half der Verein bei der Anschaffung von Kleidung und Winterschuhen. Sie bezieht nur sehr wenig Rente und hat Grundsicherung beantragt, worüber aber noch nicht entschieden ist. Durch mehrere chronische Krankheiten geht es ihr gesundheitlich nicht gut, für die Schuhe braucht sie Spezialanfertigungen. Ohne finanzielle Hilfe hätte sie sich diese nicht leisten können.

Schuhe und Jacke

In einem anderen Fall bat ein Ehepaar um Unterstützung, das von Altersrente und Arbeitslosengeld I lebt. In den Monaten, bevor er arbeitslos wurde, hatte der Mann besonders viele Überstunden geleistet und sich auszahlen lassen – in dem Glauben, dass beide dann mehr Geld zur Verfügung hätten.

Davon kaufte das Paar ein Sofa und ein neues Bett. Nach dem Kauf erfuhren sie, dass das Geld doch als Einkommen angerechnet wird. Das ALG I wurde für drei Monate lang deutlich gekürzt. In dieser Zeit kamen die beiden kaum über die Runden. »GEA-Leser helfen« übernahm eine Nebenkostenabrechnung sowie die Kosten für warme Schuhe und eine warme Jacke. (GEA)