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Frühlingshafter Februar: War's das jetzt mit dem Winter in Reutlingen?

Klimawandel oder Wetterlaune? Der mildeste Februar beschert Reutlingen und der Region in den kommenden Tagen Temperaturen von bis zu 17 Grad Celsius im Schatten. Woran das laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) liegt.

Frühlingsboten
Langsam zeigt sich der Frühling: Krokusse blühen in einem Wald. Foto: Patrick Pleul/DPA
Langsam zeigt sich der Frühling: Krokusse blühen in einem Wald.
Foto: Patrick Pleul/DPA

REUTLINGEN/STUTTGART. Frühlingsfeeling im Hochwinter: Auch in Reutlingen und der Region Neckar-Alb klettert das Thermometer in diesen Tagen auf Rekordwerte für einen Februar. Die Vögel zwitschern, Krokusse und Primeln wachsen aus dem Boden und blühen bereits teilweise. »Wir erwarten in Reutlingen Temperaturen von bis zu 17 Grad im Schatten. In der Sonne fühlt sich das noch wärmer an. Die Straßencafés dürften gut besucht sein«, sagt Meteorologe Andreas Pfaffenzeller vom DWD in Stuttgart.

War's das also jetzt bereits mit dem Winter? Am Wochenende gehen laut Pfaffenzeller die Höchsttemperaturen auf 10 bis 12 Grad zurück: »Aber es bliebt frühlingshaft mild, bei gelegentlichem Bodenfrost in der Nacht, aber winterlich wird es zumindest absehbar in den kommenden Tagen nicht mehr«, so der Meteorologe. Langfristig gesehen, könne aber durchaus nochmal eine Kaltströmung ins Land ziehen. Gegenwärtig sei dies aber nicht erkennbar.

Milde Strömungen aus Südwesten machen den Winter wärmer

Das liege vor allem daran, dass Luftmassenströmungen immer öfter aus dem Südwesten Europas in die Region Neckar-Alb vordringen würden: »Wir stellen fest, dass diese milden Strömungen häufiger werden.« Diese Luftmassen kämen auch aus Richtung Spanien, wo im Januar mit bis zu 30 Grad neue Hitzerekorde erreicht worden seien.

Kalte Einflüsse, die aus dem Nordosten mit winterlich kalten Festlandströmungen vordringen, würden dagegen immer seltener. Das könne mit dem Klimawandel zusammenhängen, meint Pfaffenzeller.

Der DWD in Stuttgart habe Langzeitentwicklungen seit 1961 untersucht und festgestellt, dass es seit dieser Zeit eine durchschnittliche Erwärmung von bis zu 1,2 Grad Celsius in der Region gegeben habe. Die Winter würden tatsächlich zunehmend wärmer. (GEA)