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Foodsharing-Aktion am Spitalhof macht auf Verschwendung aufmerksam

Von links: Nanett Kaulwell und Kerstin Anton vom Restaurant Suppengrün, die die Suppen zubereiteten und anbieten mit Passanten, die das Essen geniessen. FOTO: Böhm
Von links: Nanett Kaulwell und Kerstin Anton vom Restaurant Suppengrün, die die Suppen zubereiteten und anbieten mit Passanten, die das Essen geniessen. FOTO: Böhm

REUTLINGEN. Das kam vielen am nasskalten Samstag gerade recht: Am Stand der Organisation »foodsharing« vor dem Spitalhof gab es ein kostenloses heißes Gemüsesüppchen. Gekocht hatte es auf Eigeninitiative das Restaurant »Suppengrün« und zwar ausschließlich aus nicht mehr verkaufsfähigen Lebensmitteln.

»Diese Lebensmittel werden meist wegen des abgelaufenen Mindesthaltbarkeitsdatums weggeworfen, obwohl sie noch völlig in Ordnung sind«, sagte Annica Lau, eine von vier ehrenamtlichen Botschaftern und Borschafterinnen von »foodsharing Reutlingen«. Um dieser Lebensmittelverschwendung zu begegnen und ein gesellschaftliches Umdenken anzuregen, rettet die Organisation ungewollte, abgelaufene oder überproduzierte Lebensmittel von kleinen und großen Betrieben und auch aus Privathaushalten vor der Mülltonne. Rund 220 sogenannte Foodsaver sind in Reutlingen im Einsatz, die diese Lebensmittel regelmäßig bei Supermärkten, Bäckereien, Bauern und Restaurants abholen und beim Café Nepomuk für jedermann rund um die Uhr kostenlos verfügbar machen. »Bedürftigkeit spielt dabei keine Rolle«, so Peter Lüddecke. »Uns geht es nur darum, dass keine einwandfreien Lebensmittel entsorgt werden.« 571 Kilogramm würden in Deutschland in jeder Sekunde vernichtet.

»Es ist einfach schrecklich, wenn ein ganzes Netz Orangen weggeworfen wird, nur weil eine kaputt ist«, sagten Kerstin Anton und Nanett Kaulwell, die die Suppen gekocht hatten und verteilten. »Eine sehr gute Aktion«, lobten die Passanten und Nutznießer. Weitere Foodsaver werden dringend gesucht. ( www.foodsharing-reutlingen.de; info@foodsharing-reutlingen.de) (GEA)