REUTLINGEN. Alarm durch eine automatische Brandmeldeanlage: So begann die jüngste Doppelzug-Übung der Abteilung Freiwillige Feuerwehr Stadtmitte. Was folgte, war eine Großübung für fünf Löschfahrzeuge, zwei Mannschaftstransportwagen als Einsatzleitfahrzeuge, den Teleskopmast und den Abrollbehälter Atemschutz. In Fahrtrichtung Metzingen wurde auch eine Spur der Schieferstraße (B 28) in Beschlag genommen.
Der erste Löschzug, gebildet aus dem neuen Mittleren Löschfahrzeug, dem Ausbildungs- und Reservelöschfahrzeug und dem Teleskopmast, rückte, verständigt durch eine automatische Brandmeldeanlage, zum Bauhaus aus – pünktlich um 20 Uhr, nach Ladenschluss, hatte die Anlage Alarm geschlagen. Auf dem Kundenparkplatz wartete der Brandschutzbeauftragte des Unternehmens und wies die Einsatzkräfte ein: Im Bereich für Farben und Lacke sei es zu einem Brand gekommen, drei Mitarbeiter würden in diesem Bereich noch vermisst.
Mit Teleskopmast aufs Dach
Zwei Trupps mit schwerem Atemschutz gingen umgehend zur Menschenrettung vor, wobei die Dimensionen des Bauhauses gleich die erste Herausforderung darstellten: Allein 80 Meter Schlauchleitung mussten zur Wasserversorgung im Gebäude verlegt werden, ehe ein Verteiler gesetzt und der eigentliche Innenangriff gestartet werden konnte. Die geschlossenen Brandschutztüren waren hierbei hilfreich und ermöglichten so ein Verschieben der Rauchgrenze im Gebäude bis zum Brandabschnitt.Während die Trupps ihre Leitung verlegten, hallte der Räumungsalarm durch die Regalreihen des Verkaufsbereichs. Weitere Trupps kontrollierten die Gänge im rauchfreien Bereich sowie die Außenflächen des Bauhauses nach weiteren Personen, die auf den Räumungsalarm nicht reagiert haben könnten. Die Mannschaft des Teleskopmastes überprüfte derweil den Dachbereich. Umgehend wurde auch der zweite Löschzug, bestehend aus einem Mannschaftstransportwagen, den beiden Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeugen und dem Tanklöschfahrzeug, nachalarmiert. Dieser ging auf der zweispurigen B 28 im Bereich der Schieferstraße auf der rechten Spur in Stellung. Von dort aus wurde umgehend mit weiteren Trupps unter Atemschutz der Innenangriff durch die Notausgänge des Bauhauses eingeleitet, um die Menschenrettung und Brandbekämpfung zu unterstützen.
Zugleich wurden Sanitätsplätze eingerichtet, um die gesuchten Verletzten in Empfang nehmen zu können. »Alle Abläufe haben gut geklappt«, bilanzierte Abteilungskommandant Christoph Haas bei der anschließenden Besprechung. Eine halbe Stunde nach der Alarmierung waren alle Personen aus dem Bauhaus gerettet und die fiktive Brandbekämpfung abgeschlossen.
Für die Feuerwehrleute wartete im Anschluss allerdings noch eine Menge Arbeit: Alle Fahrzeuge und Materialien mussten auf der Feuerwache wieder einsatzbereit gemacht werden. (fw)