REUTLINGEN. Viele Eltern kennen das: Der Sprössling schaut sich stundenlang Videos auf YouTube an, springt vom Erklärstreifen zum witzigen Filmchen. Poppt dabei unvermittelt die Einladung auf, einer WhatsApp-Gruppe beizutreten, sollten die Alarmglocken läuten. Die Versuchung, die Aufforderung einfach mit einem »OK« wegzudrücken, ist groß. Und damit auch das Risiko, über den Messengerdienst Botschaften mit populistischen, diskriminierenden, sexistischen, pornografischen, fremdenfeindlichen und klar strafrechtlich relevanten Inhalten zu erhalten und womöglich weiterzuverbreiten.
Radikalisierung vor dem Monitor
Die digitalen Medien haben noch einem anderen Phänomen Vorschub geleistet: dem des Einzelnen, der sich selbst übers Internet radikalisiert, unbemerkt von seinem Umfeld, unkontrolliert durch Gruppen von Gleich- oder Andersdenkenden, erklärt Extremismusexperte Martin Länge von der Beratungsstelle der Reutlinger Kripo.
Aktive Rechtsradikale
Der Verfassungsschutzbericht für Baden-Württemberg weist kaum extra Informationen über Reutlingen auf. Mit einer Ausnahme: Die noch relativ junge rechtsextremistische Partei »Der III. Weg« war im vergangenen Jahr in Reutlingen recht aktiv: »Stadt und Landkreis Reutlingen waren ein Aktionsschwerpunkt der Partei in Baden-Württemberg«, heißt es in dem Verfassungsschutzbericht. (GEA)
Einen ausführlichen Bericht lesen Sie morgen, Dienstag, bei GEA+, im E-Paper und in der gedruckten Ausgabe des Reutlinger General-Anzeigers.