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Aktuell Coronavirus

Erster Todesfall in Zusammenhang mit Covid-19 im Landkreis Reutlingen

Landrat Thomas Reumann erkrankt. Infizierte 84-Jährige stürzt nach einer Operation und stirbt

Das Klinikum am Steinenberg in Reutlingen. FOTO: GROHE
Das Klinikum am Steinenberg in Reutlingen. FOTO: GROHE
Das Klinikum am Steinenberg in Reutlingen. FOTO: GROHE

KREIS REUTLINGEN. Im Zusammenhang mit dem Coronavirus gibt es den ersten Todesfall im Landkreis Reutlingen. Es handelt sich um eine 84-jährige Frau, die nach einer Operation gestürzt ist. An den Folgen dieses Sturzes zusammen mit der Covid-19-Erkrankung ist sie am Mittwochabend im Krankenhaus gestorben.

Insgesamt gibt es im Kreis (Stand gestern Abend) 71 laborbestätigte Fälle. Aktuell befinden sich sieben Covid-19-Patienten in stationärer Behandlung in den Kreiskliniken, einer davon auf der Intensivstation. Die Kreiskliniken Reutlingen bereiten sich derzeit intensiv auf die stationäre Aufnahme weiterer Covid-19-Patienten vor. Hierzu zählen die Etablierung weiterer Isolierstationen sowie die Vergrößerung der Intensiveinheiten, einschließlich der Beatmungseinheiten.

Landrat Thomas Reumann, der an Covid-19 erkrankt ist, befindet sich in häuslicher Quarantäne. Am Mittwoch hatte er erhebliche grippeähnliche Symptome, gestern Nachmittag ging es ihm etwas besser. »Wir alle wünschen unserem Landrat eine gute und rasche Genesung«, sagt der Erste Landesbeamte Hans-Jürgen Stede, der den Landrat vertritt.

Reumann hatte sich nicht in einem Risikogebiet aufgehalten, der Infektionsweg ist nicht bekannt. Nachdem das positive Testergebnis am Mittwochabend vorlag, ermittelte das Kreisgesundheitsamt seine Kontaktpersonen. Dazu gehören jene, mit denen Reumann seit Sonntag im privaten sowie beruflichen Umfeld engen Kontakt hatte. Im Landratsamt trifft dies auf einige Kolleginnen und Kollegen zu, die mit Reumann Teil des Pandemiestabs sind. Im Rahmen der Lagebesprechungen wurde auf Abstand, die allgemeinen Hygienemaßnahmen sowie regelmäßiges Lüften geachtet. Keiner der Mitarbeiter war in einem Risikogebiet oder hatte Kontakt zu einem laborbestätigten Fall.

Aufgrund des engen Kontaktes zu Reumann sind dennoch mehrere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus den Bereichen des Verwaltungs- und Ordnungsdezernats als enge Kontaktpersonen eingestuft worden. Dazu gehört auch der Leiter des Kreisgesundheitsamts, Dr. Gottfried Roller, der wie die anderen nun 14 Tage in häuslicher Quarantäne ist. Betroffen sind darüber hinaus auch einige weitere Personen außerhalb des Landratsamtes, die situationsbezogen beim Pandemiestab dabei waren.

»Den Kontaktpersonen geht es gut. Wir hoffen sehr, dass das so bleibt«

Den Kontaktpersonen geht es gut, heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamts. »Wir hoffen sehr, dass das so bleibt«, so Stede. Die Betroffenen müssen sich, wie vorgeschrieben, täglich beim Kreisgesundheitsamt melden und ein Tagebuch über ihren Gesundheitszustand führen.

Die Arbeit im Landratsamt geht weiter, die in Quarantäne befindlichen Personen werden von ihren Stellvertretern ersetzt, die nun die zentralen Aufgaben im Krisenstab erfüllen, und arbeiten von zu Hause aus mit. Bereits vorbereitet wurde ein Personalpool, um »Bereiche der kritischen Infrastruktur« zu stärken. Hierzu gehört vor allem das Kreisgesundheitsamt, das handlungsfähig bleiben muss. Das Bürgertelefon wurde ebenfalls personell aufgestockt, um die Vielzahl an Anfragen noch bewältigen zu können.

»Das ist keine einfache Situation«, sagt Stede. »Aber: Für jedes Mitglied des Lenkungsstabes gibt es einen Nachrücker. Sehr gut ist auch, dass die Mitglieder des Lenkungsstabs, die von der Quarantäne betroffen sind, voll arbeitsfähig sind. Da glühen die Telefondrähte, da gibt es sehr intensiven Mailaustausch.« (eg)