REUTLINGEN. 74 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs versammeln sich die Menschen am Sonntag, 17. November, auch in Reutlingen, um der Opfer von Krieg, Gewaltherrschaft, Hass und Ausgrenzung zu gedenken. »Gemeinsam erinnern wir uns an das Leid der Menschen, die verfolgt, verschleppt, vertrieben, gedemütigt, verwundet oder getötet wurden«, so Oberbürgermeister Thomas Keck in seinem Aufruf. »Dass diese Millionen Menschen auch nach Jahrzehnten noch nicht aus unserem kollektiven Bewusstsein verschwunden sind, ist gut, denn erschreckende Ereignisse wie zuletzt das Attentat von Halle zeigen uns deutlich, wie wichtig es ist, dass die Erinnerung lebendig bleibt.«
Dafür sorgt der Verein Volksbund Deutsche Kriegsgräbervorsorge seit genau 100 Jahren. »Vergangenheit gibt es nur als Ganzes«, mahnte Volksbund-Präsident Wolfgang Schneiderhan im September beim Jubiläums-Festakt in Berlin, Goethe ja, Hitler nein, Siemensstadt ja, Theresienstadt nein, das gehe nicht. »Wer sich mit der deutschen Vergangenheit beschäftigt, weiß auch, wohin es führt, wenn ewig Gestrige versuchen, das Gestrige ewig zu machen und Nationalismus und Fremdenhass das Wort zu reden.«
- Innenstadt: Die Stadt Reutlingen und der Sozialverband VdK Reutlingen laden am Sonntag, 17. November, um 11.30 Uhr zur Gedenkfeier in die Aussegnungshalle auf dem Friedhof Unter den Linden ein. Die Gedenkrede zum Volkstrauertag hält Elvira Laraia vom Sozialverband VdK Reutlingen. Der Schülerbeitrag erfolgt durch Schüler der Eduard-Spranger-Schule. Musikalisch wird die Feier durch Lico- Chor und Vokalensemble Reutlingen gestaltet.
Das Gebet spricht Dekan Marcus Keinath von der evangelischen Gesamtkirchengemeinde. Ehrenwache halten die Reservistenkameradschaft Reutlingen sowie das Reserveunteroffizierscorps Reutlingen. Nach der Gedenkfeier gehen alle Beteiligten zum Ehrenmal auf dem Friedhof Unter den Linden. Oberbürgermeister Thomas Keck und Elvira Laraia vom Sozialverband VdK werden Kränze niederlegen.
- Betzingen: Beginn der Gedenkfeier ist um 11.15 Uhr in der Aussegnungshalle auf dem Betzinger Friedhof. Die Gedenkrede hält Pfarrer Martin Burgenmeister von der evangelischen Kirche Reutlingen West– Betzingen. Musikalisch umrahmt wird die Gedenkfeier von der Kantorei der Mauritiuskirche Betzingen und dem Musikverein Betzingen. Bezirksbürgermeister Friedemann Rupp, Vertreter des Sozialverbands VdK sowie der Reservistenkameradschaft Reutlingen legen den Kranz nieder. Das Schlusswort wird Bezirksbürgermeister Friedemann Rupp halten.
- Bronnweiler: Im Anschluss an den Kirchengottesdienst wird um 10.45 Uhr in einer Feierstunde auf dem Waldfriedhof der Gefallenen, Vermissten und Verstorbenen gedacht. Pfarrerin Christine Wandel spricht das Gebet und Bezirksbürgermeisterin Friedel Kehrer-Schreiber hält die Ansprache mit dem Totengedenken. Der musikalische Beitrag erfolgt durch den Posaunenchor der evangelischen Kirchengemeinde Bronnweiler unter der Leitung von Wolfgang Rauschenbach. Die Ehrenwache am Denkmal übernehmen während der Gedenkstunde die Freiwillige Feuerwehr Bronnweiler und die Reservistenkameradschaft Rossberg. Friedel Kehrer-Schreiber wird gemeinsam mit den Bronnweiler Konfirmanden Friedensrosen verteilen.
- Mittelstadt: Um 10 Uhr findet in der evangelischen Kirche ein ökumenischer Friedensgottesdienst unter Beteiligung der evangelisch-methodistischen, der evangelischen und der katholischen Kirchengemeinden statt. Die Gedenkfeier zum Volkstrauertag beginnt um 11.15 Uhr in der Aussegnungshalle und wird musikalisch vom Musikverein Mittelstadt umrahmt. Bezirksbürgermeister Wilhelm Haug wird gemeinsam mit dem Bezirksgemeinderat, dem VdK und den örtlichen Vereinen und Institutionen einen Kranz niederlegen. Während des Volkstrauertags liegen Gedenkbücher der Gefallenen aus beiden Weltkriegen auf dem Friedhof aus. In diesen Büchern sind Namen und Bilder der Gefallenen aus Mittelstadt festgehalten.
- Oferdingen: Dort wird im Anschluss an den Gottesdienst in der Clemenskirche gegen 11 Uhr auf dem Vorplatz der Kirche am Ehrenmal der Vermissten, Gefallenen und Verstorbenen gedacht. Bezirksbürgermeisterin Ute Stähle hält die Ansprache und gedenkt der Toten. Musikalisch wird die Feier durch den Posaunenchor gestaltet. Nach der Kranzniederlegung mit den Trauerflaggen der Vereine spricht Dr. Reinhard Müth das Schlussgebet.
- Sondelfingen: In dieser Bezirksgemeinde beginnt die Gedenkfeier um 10.45 Uhr in der Stephanuskirche. Der Original Musikverein Sondelfingen, die neuapostolische Kirche Sondelfingen und der Liederkranz Sondelfingen gestalten den musikalischen Teil der Feier. Die Gedenkrede hält Diakon Ulrich Letzgus von der katholischen Kirche Sondelfingen. Den Kranz am Ehrenmal legen Bezirksbürgermeister Mike Schenk, Vertreter des Sozialverbands VdK sowie der Reservistenkameradschaft Sondelfingen nieder. (eg)