REUTLINGEN. Sie hätten im dichten Verkehr auf der Bundesstraße B28 keine Überlebenschance gehabt: Eine Entenmutter ist mit ihren neun Küken von aufmerksamen Menschen aus einer ziemlich lebensgefährlichen Lage befreit worden. Der Vogel und sein Nachwuchs hatten es irgendwie auf den Mittelstreifen geschafft, versuchten offenbar von dort weiter über die Straße zu wackeln.
»Die waren in der Mitte zwischen den beiden Fahrstreifen, und die Leute haben nicht angehalten«, erzählt Jaqueline Bock - denn sie hat angehalten und geholfen. Schließlich ist die junge Reutlingerin auch als ehrenamtliche Mitarbeiterin im Tierschutz engagiert. Gemeinsam mit Firas Maria und Bettina Hennrich nahm sie die winzigen Enten in ihre Obhut, sprich eine Plastikbox auf dem Kofferraum.
Nicht alle der kleinen Vogelkinder wollten sich freiwillig einsammeln lassen, und so entwickelte sich im Gestrüpp neben der Bundesstraße eine freundliche Suche nach den Federknäueln. Tatkräftig daran beteiligt auch eine Polizistin und ein Polizist, die mit ihrem Streifenwagen außerdem für Sicherheit an der Haltesteller der Autos der Tierretter sorgten.
Schließlich konnten nach einer guten Dreiviertelstunde wenigstens alle neun Küken in Sicherheit gebracht werden. Doch ob die Entenmutter wieder den Weg zu ihren Kindern findet, ist noch offen. (GEA)