REUTLINGEN. Sie ist eine Reutlinger Pionierin auf ihrem Fachgebiet: Renate Titz-Brenke hat Mitte der 1990er-Jahre im Seniorenzentrum am Markwasen der Bruderhaus-Diakonie eine der ersten Tagespflegen aufgebaut und mehr als 25 Jahre geleitet. Jetzt ist sie mit einer kleinen Feier in den Ruhestand verabschiedet worden.
Heute nutzen zahlreiche Menschen mit Pflegebedarf und ihre Angehörigen das Tagespflege-Angebot der BruderhausDiakonie. Denn die Vorteile liegen auf der Hand: Menschen mit Pflegebedarf verbringen den Tag mit einem abwechslungsreichen Programm und werden bestmöglich in ihren Fähigkeiten gefördert. Ihre Angehörigen wissen sie derweil in guten Händen und können ihrer Arbeit nachgehen, dringende Erledigungen machen – oder auch einfach eine Auszeit nehmen.
In den 1990er-Jahren war die Tagespflege noch neu und ungewöhnlich. »Angefangen habe ich damals mit einer einzigen Dame«, erinnert sich Renate Titz-Brenke. »Nach dem ersten Jahr hatten wir bereits zehn regelmäßige Tagesgäste.« Für die gelernte Pflegefachkraft mit Fortbildungen unter anderem in Gerontopsychiatrie ist das ein deutlicher Hinweis, »dass das Angebot zur Betreuung und Aktivierung von Senioren mit Pflegebedarf und zur Entlastung pflegender Angehöriger zur rechten Zeit kam«.
»Angefangen habe ich damals mit einer einzigen Dame«
Seit ein paar Jahren hat die Tagespflege ihre Räume im Gustav-Werner-Stift in der Reutlinger Stadtmitte. Sie bieten Platz für 15 Tagesgäste. Ein Team aus Fachkräften, Betreuungsassistenten und Freiwilligendienstleistenden kümmert sich um die Senioren – mittlerweile einmal monatlich auch am Samstag.
»Wir kochen und essen gemeinsam, machen Spiele, Gedächtnistraining, Ausflüge zum Wochenmarkt oder in den Bürgerpark, bepflanzen und pflegen unsere Hochbeete im Garten, singen und musizieren, besuchen Veranstaltungen im Seniorenzentrum und machen Gymnastik – und manchmal erzählen wir uns Geschichten von früher«, beschreibt Titz-Brenke den Alltag in der Tagespflege. Für sie ist dieser Alltag jetzt Vergangenheit.
Die neue Tagespflegeleiterin Kathrin Brändle arbeitet bereits seit Jahresbeginn in gemeinsamer Verantwortung mit Renate Titz-Brenke.
In ihr habe man eine kompetente Leitungsnachfolgerin gefunden. »Das sind beste Voraussetzungen für eine solide Weiterführung dieses Angebots«, stellte Marc Böhringer bei der Verabschiedungsfeier für die dienstälteste Reutlinger Tagespflegeleitung fest.
Böhringer, der die Altenhilfe der BruderhausDiakonie in der Region Reutlingen leitet, würdigte Renate Titz-Brenke als überaus engagierte, immer kreative und Neuem gegenüber aufgeschlossene Expertin. (eg)