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Aktuell Lebenswerk

Ein Landespreis für Trude Heck vom Reutlinger Naturtheater

Seit 78 Jahren ist Trude Heck beim Reutlinger Naturtheater aktiv. Als Leiterin der Schneiderei hat sie über 4.000 Rollen ausgestattet, als Darstellerin in vielen Inszenierungen mitgespielt. Dafür erhält sie den Landesamateurtheaterpreis 2019 in der Kategorie »Lebenswerk«.

»Da fehlen doch noch zwei Druckknöpfe.« Trude Heck, die jetzt den Landesamateurtheaterpreis für ihr Lebenswerk erhielt (rechts),
»Da fehlen doch noch zwei Druckknöpfe.« Trude Heck, die jetzt den Landesamateurtheaterpreis für ihr Lebenswerk erhielt (rechts), und Alexandra Hilbertz (links) vor der Hauptprobe zum aktuellen Kinderstück »Shrek«. FOTO: SCHÄLE-SCHMITT
»Da fehlen doch noch zwei Druckknöpfe.« Trude Heck, die jetzt den Landesamateurtheaterpreis für ihr Lebenswerk erhielt (rechts), und Alexandra Hilbertz (links) vor der Hauptprobe zum aktuellen Kinderstück »Shrek«. FOTO: SCHÄLE-SCHMITT

REUTLINGEN. Ein Lebenswerk-Preis? Wie beim Oscar? Die bald 84-Jährige nickt. »Aber den han i ja scho a paar Johr.« Ihre Augen funkeln vergnügt hinter den Brillengläsern. Wen? Den Oscar? Sie nickt wieder. »Den hat mir onser Jugend verliehe. Des war mit die schönste Auszeichnung.« Und das will was heißen bei all den Auszeichnungen, die sie im Lauf ihres Lebens erhalten hat.

Schon ihr Vater hat im Wasenwald Theater gespielt, die Mutter am Kiosk Textbücher verkauft – so auch 1935, bis kurz vor ihrer Niederkunft im Juli. »Fast wär ich im Naturtheater geboren worden«, sagt Trude Heck schmunzelnd. Aufgewachsen ist sie dort jedenfalls. Die Eltern haben sie von klein auf mitgenommen, schon mit sechs Jahren hatte sie ihren ersten Auftritt.

Zwischen 1942 bis 1946 fanden kriegsbedingt keine Aufführungen statt, ab 1949 stand Trude Heck aber wieder auf der Bühne, und von da an jede Saison. Doch nicht nur das. Sie hat auch im Chor des Theaters gesungen, als Regieassistentin von Klaus Heydenreich fungiert, war jahrelang für die Maske verantwortlich und seit 1962 für die Schneiderei und den Kostümverleih.

Den Kostümverleih hat Trude Heck mittlerweile an Ute Raiser abgegeben, für die Entwürfe zeichnet seit einiger Zeit Sibylle Schulze verantwortlich, und im mehrköpfigen Schneiderteam wächst Alexandra Hilbertz als ihre rechte Hand heran. Ist die »Grande Dame des Naturtheaters«, wie sie manchmal genannt wird, auf dem Rückzug? Mitnichten, sagt sie, »ich bin noch mit ganzem Herzen dabei«. (GEA)

Das ausführliche Porträt lesen Sie am Freitag im gedruckten GEA, im E-Paper und im Internet bei GEA+