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Edgar-Cut: Was Reutlinger Friseure vom Trend halten

Edgar-Cut heißt eine neue Trendfrisur, die einem Topfschnitt ähnelt und seit geraumer Zeit in den sozialen Netzwerken die Runde macht. Reutlinger Friseure erzählen, wie es bisher mit der Nachfrage nach dem neuen Haarschnitt aussieht und warum man sich diesen vielleicht besser zweimal überlegen sollte.

Der Schweizer Friseur Cheyne Lewin Hofer (links) wurde mit dem Edgar-Cut (rechts) zum Star in den Sozialen Medien.
Der Schweizer Friseur Cheyne Lewin Hofer (links) wurde mit dem Edgar-Cut (rechts) zum Star in den Sozialen Medien. Foto: Instagram/wizdomblendz
Der Schweizer Friseur Cheyne Lewin Hofer (links) wurde mit dem Edgar-Cut (rechts) zum Star in den Sozialen Medien.
Foto: Instagram/wizdomblendz

REUTLINGEN. Vorne den Ansatz wie mit einem Sieb geschnitten, an den Seiten auslaufend kurz rasiert im sogenannten Taperfade. Rasiermesserscharf getrimmte Konturen und oben die Haare wild in alle Richtungen gestylt: Auf TikTok, Instagram und Youtube überzeugte der Edgar-Cut bereits Tausende junge Menschen. Bekannt wurde die Frisur durch den Schweizer Coiffeur Cheyne Lewin Hofer, der sich im Internet "wizdomblendz" nennt, und den Schnitt dort mit kreativen Videos bekannt machte. Ist der Trend auch schon in Reutlingen angekommen? Der GEA hat bei Friseuren in der Innenstadt nachgefragt.

So sieht der Edgar-Cut aus.
So sieht der Edgar-Cut aus. Foto: dpa-infografik GmbH/dpa
So sieht der Edgar-Cut aus.
Foto: dpa-infografik GmbH/dpa

Nadine Walter, Friseurin bei J.7 Hairstyling hat den Edgar Cut noch nicht geschnitten, kennt aber ähnliche Kundenwünsche aus dem Salon. Was die Frisur ihrer Ansicht nach so ausgefallen macht, ist die besondere Verbindung aus kurz rasiert an den Seiten und oben wuschelig. »Den Fade-Cut an den Seiten machen wird öfter. Das mit dem Pony kommt eher seltener vor, das ist schon etwas sehr Besonderes«, sagt sie.

Nadine Walter hat den Edgar zwar noch nie geschnitten, kennt ihn aber aus dem Internet.
Nadine Walter hat den Edgar zwar noch nie geschnitten, kennt ihn aber aus dem Internet. Foto: Frank Peiht
Nadine Walter hat den Edgar zwar noch nie geschnitten, kennt ihn aber aus dem Internet.
Foto: Frank Peiht

Und ihre persönliche Meinung zum Trend aus dem Netz: »Die Kante ist zu hart, das passt dann nicht so zum Rest.« Als anderes Beispiel für eine beliebte Frisur nenn Walter den Vokuhila. »Der ist gerade wieder im Kommen, oder er ist schon da«, sagt sie und lacht.

Murad Barakat von Cut & Color Team in Reutlingen staunt nicht schlecht als er ein Bild vom Edgar-Cut sieht. »Dieser Style mit den wilden Haaren oben, das ist aus Afrika inspiriert«, weiß der Hairstylist. Durchaus habe es bei ihm bereits Wünsche nach Frisuren ähnlich dem Edgar gegeben, nur das Vollprogramm gab es bei ihm im Salon bisher noch nicht. »Man kann es aber schon machen«, verteidigt er den Look.

Murad Barakat ist der Meinung, dass nicht jedes Haar für den Edgar-Cut geeignet ist.
Murad Barakat ist der Meinung, dass nicht jedes Haar für den Edgar-Cut geeignet ist. Foto: Frank Pieht
Murad Barakat ist der Meinung, dass nicht jedes Haar für den Edgar-Cut geeignet ist.
Foto: Frank Pieht

Wer mit einem Edgar liebäugelt, so Barakat, sollte sich aber genau überlegen. Denn der Topfschnitt sei nicht für jeden Haartyp geeignet ist. »Man darf auf keinen Fall zu dünnes Haar haben«, erklärt der Stylist und zeigt auf den Kopf des GEA-Reporters. Dünne, dunkelblonde Haare seien keine Basis für den Edgar. Selbst sein eigenes lockiges, schwarzes Haar hält Barakat nicht unbedingt geeignet für einen Edgar.

Adrian Schnell, der bei Keller Hair Company in Reutlingen arbeitet, ist ebenfalls nicht komplett überzeugt vom Edgar, sieht jedoch Potenzial. »Man kann schon etwas daraus machen, aber viele gehen da mit völlig falschen Erwartungen ran«, meint der Friseur. Interessant findet er die neue Frisur trotzdem. »An sich ist es kein dummer Schnitt.« Ausgefallene Frisuren wie der Edgar seien eine Kunst, die Friseure aber auch beherrschen müssen.

Adrian Schnell warnt davor, vorschnell einem Trend aus dem Internet nachzulaufen.
Adrian Schnell warnt davor, vorschnell einem Trend aus dem Internet nachzulaufen. Foto: Frank Pieth
Adrian Schnell warnt davor, vorschnell einem Trend aus dem Internet nachzulaufen.
Foto: Frank Pieth

Kritisch sieht Schnell solche Internet-Hypes, die von Jugendlichen und jungen Erwachsenen vorschnell abgekupfert werden. Das Resultat: »Wenn man ohne zu überlegen nur mit dem Trend mitgeht, sieht's halt am Ende scheiße aus.« Denn der Edgar passe längst nicht zu jeder Gesichtsform und auch nicht zu jeder Person, die sich einen wünscht oder die vielleicht sogar schon einen trägt. Statt Edgar ist bei ihm im Salon eine andere Frisur angesagt. »Den Mullet, so heißt der Vokuhila im Englischen, finde ich von den derzeitigen Trends am coolsten«, sagt er. Neuerdings werde diese Frisur auch bei Frauen gut umgesetzt. (GEA)