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Aktuell Hilfsorganisation

Die Reutlinger Musketiere zeigen beim GEA, wie sie im Kriegsgebiet helfen

Ein Abend mit den »Musketieren« steht beim GEA bevor: Es gibt am 5. Dezember spannende Einblicke, interessante Akteure und gute Musik.

Unter dem Motto »Reutlingen hilft« steht der Abend der »Drei Musketiere« beim GEA. Schwerpunktmäßig geht es um die Einsätze der
Unter dem Motto »Reutlingen hilft« steht der Abend der »Drei Musketiere« beim GEA. Schwerpunktmäßig geht es um die Einsätze der Reutlinger Hilfsorganisation in der Ukraine. FOTO: BRANDSTETTER
Unter dem Motto »Reutlingen hilft« steht der Abend der »Drei Musketiere« beim GEA. Schwerpunktmäßig geht es um die Einsätze der Reutlinger Hilfsorganisation in der Ukraine. FOTO: BRANDSTETTER

REUTLINGEN. Beim großen Benefizkonzert für die Ukraine im April in der Stadthalle konnte Markus Brandstetter von der Reutlinger Hilfsorganisation »Drei Musketiere« nicht live dabei sein, weil er selbst bei einem seiner ersten Einsätze im Kriegsgebiet war. Vier sind es in diesem Jahr geworden, über sechs Monate war er vor Ort. Zeit, so Markus Brandstetter, Danke zu sagen an die vielen Unterstützer und Einblick zu geben in die Hilfsprojekte der Musketiere – am Montag, 5. Dezember, um 19 Uhr beim GEA am Burgplatz mit vielen interessanten Akteuren.

Die »Drei Musketiere« gibt es seit 2016. Damals, als die Balkan-Route dicht gemacht wurde und die Bilder von den katastrophalen Zuständen in türkischen Flüchtlingscamps allgegenwärtig waren, ließ Brandstetter das Schicksal dieser Menschen nicht mehr los. Mit seiner Lebensgefährtin Betül Tomak und Claudia Richter entschloss er sich, zu helfen – und zwar direkt vor Ort. Dort, wo die Menschen allein gelassen sind in ihrer Not, wo Unterstützung am Nötigsten ist. Dieser Maxime blieben die Musketiere in den folgenden Jahren treu – bei ihren Einsätzen in Flüchtlingscamps im Süden der Türkei und an der syrischen Grenze, in Serbien auf der Balkan-Route, in Flüchtlings-Hotspots in Athen. Und seit Februar diesen Jahres schwerpunktmäßig in der Ukraine.

Schwerpunkt Ukraine

Die Musketiere bestreiten ihre Einsätze ausschließlich über Spenden. Ob Lebensmittel, Sach- und Geldspenden, Medikamente – für die Ukraine-Hilfe der Musketiere war die Unterstützung »unfassbar groß«, sagt Brandstetter. »Deshalb war es uns extrem wichtig, uns von Herzen zu bedanken.« Auch für das »tolle Event«, das von Reutlinger General-Anzeiger, Württembergischer Philharmonie und Stadt Reutlingen organisierte Benefizkonzert in der Stadthalle im April, dessen Erlös komplett den Musketieren zugute kam.

Alle drei sind am kommenden Montag beim »Reutlingen hilft«-Abend mit im Boot. Der Reutlinger General-Anzeiger stellt mit dem Oertel+Spörer-Saal die Räumlichkeiten. GEA-Verleger Valdo Lehari jr. übernimmt die Begrüßung, Oberbürgermeister Thomas Keck das Grußwort. Dann wird Markus Brandstetter über die Hilfsprojekte des Vereins berichten, schwerpunktmäßig über die Einsätze der vergangenen Monate im Kriegsland Ukraine. GEA-Chefredakteur Damian Imöhl, der als Reporter über viele Brennpunkte des Flüchtlingsdramas berichtet hat, moderiert den Abend. Dann kommt auch Dieter Notter, Chef der Reutlinger Feuerwehr-Leitstelle, zu Wort. Er organisiert die Sammelstelle für die Ukraine-Hilfe in der alten Paketpost, in der die Musketiere anfangs auch ihr Logistikzentrum hatten.

Die Musketiere leisten Hilfe für Menschen in akuter Not, betreiben aber auch langfristige Projekte, um ihnen ein selbstständiges Leben in Würde zu ermöglichen. Wie in Izmir mit ihrem Bildungszentrum für Flüchtlingsfrauen. Darüber berichtet am Montagabend Pervin Aydar-Emeklioglu. Sie ist Türkin, lebt in Izmir und leitet dort im »Woman Empowerment Center«, das die Musketiere 2019 gegründet haben, ein Projekt für syrische Flüchtlingsfrauen, die sich selbstständig machen wollen. Sie wird im Interview spannende Einblicke geben in die Arbeit mit den Syrerinnen und in die genossenschaftlich organisierte Nähmanufaktur, in der nicht nur unter rundum fairen Arbeitsbedingungen produziert wird, sondern auch nachhaltig, nämlich zu hundert Prozent mit Solarstrom.

Den musikalischen Part des Abends bestreitet ein hoch talentierter Nachwuchskünstler: der 13-jährige Andrej Grube, Sohn des Intendanten der Württembergischen Philharmonie, Cornelius Grube. Die Mutter des jungen Pianisten ist Ukrainerin. Der Preisträger von »Jugend musiziert« und dem Wettbewerb des Tonkünstlerverbandes wird Werke von Bartók, Beethoven und Chopin spielen.

Am Ende der Beiträge können die Besucher Fragen stellen. Los geht’s um 19 Uhr, Einlass ist 18.30 Uhr im Oertel+Spörer-Saal (auf dem GEA-Betriebsgelände, Zutritt über Beutterstraße 10, gegenüber Kino Cineplex Planie). Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Spenden vor Ort sind willkommen, sie fließen in die Musketiere-Projekte. (GEA)