REUTLINGEN-BETZINGEN. Dr. Rudolf Walz ist im Alter von 94 Jahren gestorben. 2021 wurde der Mitbegründer der Reutlinger Lebenshilfe für sein langjähriges ehrenamtliches Wirken mit der »Friedrich-List-Medaille in Gold« ausgezeichnet. Oberbürgermeister Thomas Keck würdigte den Betzinger Gymnasialprofessor, der 40 Jahre lang am Friedrich-List-Listgymnasium unterrichtet hat, bei diesem Anlass für sein »herausragendes Engagement bei der Gründung der Reutlinger Lebenshilfe und die wertvolle langjährige Arbeit in dieser bedeutenden Institution«. 1964 hat der Lehrer gemeinsam mit Karl Wilhelm Wolff und Ernst Haussmann den Verein Lebenshilfe Reutlingen gegründet – als eine der ersten Regionalvereinigungen in Baden-Württemberg. Ausschlaggebend für sein Engagement war nach Walz' Angaben die geistige Behinderung seiner 1959 geborenen Tochter Regine gewesen.
Lebenselixier war Rudolf Walz die Musik. Der begeisterte Geigenspieler war Gründungsmitglied des Reutlinger Jugendorchesters (Junge Sinfonie). Eine weitere Leidenschaft: »Ich stecke voller Geschichten«, hatte Rudolf Walz 2019 im GEA-Interview verkündet. Lebens-, Lokal- und (Nach-)Kriegsgeschichte hat er in seinem Buch »Verschiedenes - aus meinen 90 Jahren« zusammengestellt. Daraus wollte er im November im Betzinger Seniorentreff vorlesen. Doch nun hat ein Unfall das letzte Kapitel seines Lebens geschrieben. Bis zuletzt lebte Rudolf Walz selbstständig in Betzingen. Dort ist er am Dienstag nach einem Sturz gestorben - in seinem Geburtshaus in der Birkenstraße. Am Mittwoch, 30. August, 13 Uhr, ist die Beerdigung auf dem Betzinger Friedhof. (GEA)