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Aktuell Jubiläum

Den Sozialen Reparaturdienst in Reutlingen gibt es seit 25 Jahren

Zeugnis gelebter Solidarität: Es geht nicht darum, Handwerksbetrieben die Arbeit wegzunehmen, sondern Nischen zu besetzen

Sie unterstützen den Sozialen Reparaturdienst. FOTO: CARITAS
Sie unterstützen den Sozialen Reparaturdienst. FOTO: CARITAS
Sie unterstützen den Sozialen Reparaturdienst. FOTO: CARITAS

REUTLINGEN. Mit »handfest helfen« könnte man das Motto des Sozialen Reparaturdienstes (SRD) beschreiben. Elf Frauen und Männer helfen Menschen mit geringen Einkommen oder körperlichen Einschränkungen bei kleinen handwerklichen Herausforderungen. Ob der Wasserhahn tropft, ein neuer Fernseher anzuschließen ist, eine Glühbirne an schwer zugänglicher Stelle zu wechseln ist oder Ähnliches, Handwerker werden immer und überall gebraucht. Aber nicht jeder kann sie bezahlen und hier kommt der Soziale Reparaturdienst zu Hilfe.

Hermann Rist, der ehemalige Leiter des Caritas-Zentrums in Reutlingen, hatte 1995 die Idee, aus dem Berufsleben Ausgeschiedenen eine Möglichkeit zu schaffen, ihre Fähigkeiten zum Wohle anderer einzubringen.

Sie sollten nicht den Handwerksbetrieben die Arbeit wegnehmen, sondern Nischen besetzen bei Arbeiten, für die Handwerker aus welchen Gründen auch immer nicht anrücken. Das kann auch die Bezahlung betreffen. Für viele Menschen mit Behinderung, ältere oder einkommensschwache Personen können kleine Reparaturen ein Problem sein. Da kann schon ein verdrehter Rollladengurt das Tageslicht abschotten, ein wackelndes Stuhlbein das sichere Sitzen verhindern oder ein verstopfter Siphon zum Problem werden. Da hat man ein neues Telefon erhalten, weiß aber nicht, wie man es anschließen und in Betrieb nehmen kann.

Für all diese »Kleinigkeiten« stehen die Helfer des Sozialen Reparaturdienstes bereit und arbeiten für einen kleinen Anerkennungsbetrag und den Fahrkostenersatz. Benötigte Ersatzteile können sie für die Kunden einkaufen und sie leisten etwas Besonderes für ihre Kunden: Sie haben Zeit zum Zuhören und zum Reden.

So sind sie stolz darauf, dass sie in den 25 Jahren ihrer Arbeit über 3 000 Aufträge ausgeführt und dabei viele dankbare Kunden gefunden haben. »Der Soziale Reparaturdienst ist ein gefragtes Angebot für die Hilfesuchenden. Der Einsatz und die Hilfsbereitschaft der Ehrenamtlichen über die letzten 25 Jahre ist ein beeindruckendes Zeugnis für gelebte Solidarität in der Gesellschaft«, sagt Michaela Polanz, Leiterin des Caritas-Zentrums. Angefragt werden kann diese Hilfe beim Caritas-Zentrum in Reutlingen, das die Aufträge weiter an den SRD gibt. (eg)