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Das sagt der Reutlinger Dekan zur Missbrauchsstudie

Die Priester und pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Katholischen Dekanats Reutlingen-Zwiefalten sind entsetzt und zutiefst traurig über das nun bekannt gewordene Ausmaß des sexuellen Missbrauchs in der Katholischen Kirche Deutschlands.

Dekan Hermann Friedl
Dekan Hermann Friedl. Foto: Jürgen Spieß
Dekan Hermann Friedl.
Foto: Jürgen Spieß
REUTLINGEN. »Unser Mitgefühl gilt den Opfern und unsere Sorge den von ihrer Kirche enttäuschten Gläubigen. Wir hoffen, dass die erkannten Ursachen ehrlich benannt und entschieden bekämpft werden«, schreibt Dekan Hermann Friedl.

Als ein »regelrechtes Verbrechen an Schutzbefohlenen« bezeichnet er diese »abscheulichen Taten«, die es ohne Wenn und Aber zu ahnden und zu bestrafen gilt, unabhängig davon, ob der Täter im Stand eines Klerikers ist oder nicht. Priester und Laien »mit solch mangelnder Sensibilität, unkontrollierter Triebhaftigkeit und unreifem Gewissen jungen Menschen gegenüber« haben im pastoralen Dienst nichts zu suchen. Bei allem Priestermangel sei besser, auf einen queren Priester zu verzichten, als dass das Leben eines Kindes zeitlebens ruiniert und zerstört wird.

Der Dekan verweist auf die seit einigen Jahren in unserer Diözese konsequent durchgeführten Maßnahmen zur Prävention: »Wir begrüßen und unterstützen diese und setzen sie in unserem Dekanat in allen Teilen auch um.« Dies betrifft sowohl die umfassenden Fortbildungsmaßnahmen zur Sensibilisierung im Hinblick auf sexuelle Gewalt als auch die Anforderungen an Beschäftigte, deren Arbeit sich in einem vertrauensvollen Umgang mit Kindern, Jugendlichen und erwachsenen Schutzbefohlenen vollzieht.

Abschließend appelliert Friedl: "Wir erwarten von der Kirchenleitung, dass sie den Opfern uneingeschränkt jede erforderliche Unterstützung und angemessene Entschädigung zukommen lässt. Wir ermutigen die Gläubigen, der frohen Botschaft Jesu Christi trotz des Versagens ihrer Kirche weiterhin zu vertrauen. Wir hoffen, dass die notwendigen Konsequenzen mit den dafür dringend erforderlichen strukturellen Veränderungen zu einer Kirche des Volkes Gottes führen, in der alle gleichwertig und gleichberechtigt sind, unabhängig ob Frau oder Mann, Kleriker, Ordensangehöriger oder Laie. (pr)