REUTLINGEN. Mit Bezug auf den GEA-Artikel »Blechdichte bereitet Sorgen« über Wild-Parker im und ums Blue Village vom 18. Dezember, meldet sich nun der Organisator der dortigen Bauherrengemeinschaften, die BfG mbH, mit einer Stellungnahme zu Wort. Auch deshalb, weil im Bericht ein kleiner Auszug von der Website des Betreuungsunternehmens zitiert wurde.
Mit der Aussage »Anwohnerparken ist möglich, zum Beispiel auf den öffentlichen Parkplätzen der Sickenhäuser Straße«, lässt die BfG wissen, sei nicht gemeint, dass Autos nach Belieben abgestellt (»Wildparken«) und Feuerwehrflächen zugeparkt werden dürften. »Dies«, heißt es in der Replik, »ist absolut inakzeptabel und auch zu ahnden«. Wiewohl das Quartier mittlerweile mit ausreichend Pollern und Markierungen versehen sei und Parkverstöße mithin abgenommen haben sollten.
Die zitierte Textpassage soll laut BfG darauf hinweisen, dass zusätzliche öffentliche (aber auch private) Außenstellplätze im Quartier Blue Village hergestellt werden und die Stellplätze in den Tiefgaragen ergänzen (...) Darüber hinaus müsse »betont werden, dass es sich bei dem Quartier um eine Baustelle handelt und bei Weitem noch nicht alle öffentlichen Stellplätze und Anlagen final hergestellt sind. Es macht daher Sinn, die Situation erst nach Abschluss aller Baumaßnahmen zu bewerten. Die bereits eingezogenen Eigentümer des Quartieres sind bestens mit eigenen Stellplätzen versorgt, die Anzahl der geplanten Stellplätze ist vollkommen ausreichend. Nicht erwähnt wird, dass einige der neuen Stellplätze leer stehen und ungenutzt sind, da Miete zu bezahlen wäre.« Aus Sicht der Gesellschaft für Betreuung privater Bauherren sei ein Stellplatzschlüssel von 1,0 anders, als von den direkten Anrainern des Neubauviertels, die Wildparker einerseits, aber auch eine drastisch gestiegene Blechdichte vor den eigenen Haustüren monieren, absolut ausreichend – nicht zuletzt aus Kostengründen.
»Wenn von Teilen des Gemeinderates bei anderen Baugebieten in Reutlingen nun mehr Stellplätze je Wohnung gefordert werden, ist das Problem der Stellplätze dadurch nicht gelöst, sondern wird eher verschärft. Viele Stellplätze werden leer stehen, so wie in anderen Großstädten. Das Carsharing und viele weitere Mobilitätsansätze würden obsolet. Bei ab 2022 zu erwartenden echten Herstellungskosten von etwa 35.000 bis 40.000 Euro je Tiefgaragenplatz und einem Stellplatzschlüssel von 1,25 je Wohneinheit entfallen dann auf jede Wohnung im Mittel 45.000 bis 50.000 Euro Parkierungskosten. Wer kann das noch bezahlen? (…)« Vor diesem Hintergrund sei davon auszugehen, »dass Bauwillige bei einem Stellplatzschlüssel von 1,25 unmittelbar Einspruch einlegen werden. Abgesehen davon ist die Herstellung von Tiefgaragen in Stahlbeton klimaschädlich, widerspricht den Klimaschutzzielen und sollte von daher auf ein verträgliches Maß reduziert werden«. (eg/GEA)