REUTLINGEN. Ein Blitzer hat vergangene Woche für zahlreiche Diskussionen auf Facebook gesorgt. Unter der Woche stand das Gerät in der Konrad-Adenauerstraße an der Jet-Tankstelle, am Wochenende wurde es dann im Königsträßle Ecke Peter-Cornelius-Straße gesichtet. Vor allem der letzte Standort in der Tenpo-30-Zone hat die Gemüter erhitzt. »Da wüsste ich bessere Plätze«, kommentierte ein Nutzer im Netz.
Doch laut Albert Keppler, dem Leiter des Amts für öffentliche Ordnung, war das genau der richtige Ort, um Tempoverstöße zu erfassen. Denn das Gebiet wird laut Keppler immer dann von Rasern heimgesucht, wenn die Ordnungshüter mit ihren mobilen Anlagen nicht unterwegs sind: nachts. Am Freitagvormittag wurde der Blitzer installiert und schon am Samstagnachmittag war er beschädigt. »Das hat genau die Leute geärgert, die hier ihre Spielchen mit den Anwohnern treiben«, verteidigt Keppler die Kontrolle.
Dabei wurde die semistationäre Anlage eigentlich aus einem ganz anderen Grund geliehen. Die Stadt wollte fünf Tage lang testen, ob das Durchfahrverbot für Lastwagen in der Konrad-Adenauerstraße auf diesem Weg kontrolliert werden kann, bestätigt Keppler, nachdem Stadtrat Karsten Amann das zuvor auf Facebook behauptet hatte. Über den Erfolg dieser Aktion wird Reutlingens Bürgermeisterin Ulrike Hotz am Dienstag bei einer Pressekonferenz informieren.
Weil man das Gerät nur wochenweise mieten kann, wurde es für die verbleibenden zwei Tage an die Achalm versetzt. Wie oft das Gerät, das am Montag wieder von der Verleihfirma abgeholt wurde, im Konigsträßle ausgelöst hat, konnte der Ordnungsamtsleiter zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen. In der Konrad-Adenauerstraße - dort sind 50 Stundenkilometer erlaubt - hat der Blitzer 280 Tempoverstöße festgestellt. (GEA)