REUTLINGEN. Auch zum Start des neuen Kalenderjahres ist die Arbeitslosenquote erneut gestiegen. 11.357 Menschen waren im Januar im Agenturbezirk der Agentur für Arbeit Reutlingen arbeitslos gemeldet, das waren 628 mehr als zum Ende des letzten Jahres. Die Arbeitslosenquote ist dadurch um 0,2 Prozentpunkte gestiegen und liegt nun bei 3,9 Prozent. Auch im Baden-Württemberg-Durchschnitt ist die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Dezember um 0,2 Prozentpunkte gestiegen. Sie liegt jetzt im Landesdurchschnitt bei 4,2 Prozent (Vormonat 4,0 Prozent).
Dynamische Entwicklung
Insgesamt ist der Arbeitsmarkt zu Beginn des neuen Jahres dynamisch. »Mehr Arbeitslose sind in Erwerbstätigkeit abgegangen, als dies für gewöhnlich in einem Januar der Fall ist«, so Markus Nill, der Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Reutlingen. Da sich im Januar allerdings auch mehr Menschen arbeitslos gemeldet haben, als dies in den letzten drei Jahren im Januar der Fall war, ist die Arbeitslosenzahl in beiden Rechtskreisen (also SGB III und SGB II) gestiegen.
Bei der Grundsicherung für Arbeits-suchende (Bürgergeld) ist dies zu großen Teilen auf die geflüchteten Menschen aus der Ukraine zurückzuführen. Mehr Schubkraft für die Integration der Geflüchteten erhofft sich Markus Nill vom Job-Turbo, der im vergangenen Oktober von der Bundesregierung beschlossen wurde und Ende 2023 auch in Baden-Württemberg gestartet ist. »Nach einer ersten Orientierungsphase mit Spracherwerb und Integrationskurs gilt es jetzt, mit dem Job-Turbo mehr Geflüchtete in Arbeit zu bringen.«
1.744 Ukrainer gemeldet
Im Jobcenter Landkreis Reutlingen sind insgesamt 1.744 erwerbsfähige leistungsberechtigte Personen (zwischen 15 und 67 Jahren) mit ukrainischer Staatsangehörigkeit gemeldet, davon befinden sich 310 (also etwa 18 Prozent) im Vermittlungsprozess nach Sprachkurs. Ähnlich sind die Zahlen im Jobcenter Landkreis Tübingen, von insgesamt 1.416 erwerbsfähigen leistungsberechtigten Ukrainerinnen und Ukrainern befinden sich hier 147 (oder 10 Prozent) im Vermittlungsprozess.
Im Januar wurden dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit 601 Stellenangebote neu gemeldet, das waren 27 weniger als im Vormonat. Der Gesamtbestand liegt nun bei 3.434 Stellenangeboten, 174 (beziehungsweise 4,8 Prozent) weniger als im Dezember.
Entwicklung in den Landkreisen
Insgesamt waren im Landkreis Reutlingen im Januar 7.025 Menschen (+12,0 Prozent gegenüber Januar 2023) von Arbeitslosigkeit betroffen, davon waren 2.751 (+7,8 Prozent gegenüber Vorjahresmonat) bei der Agentur für Arbeit und 4.274 (+14,9 Prozent gegenüber Vorjahresmonat) beim Jobcenter Landkreis Reutlingen gemeldet. Im Landkreis Tübingen waren im Januar 2024 insgesamt 4.332 Menschen arbeitslos gemeldet (+7,8 Prozent gegenüber Vorjahr). Davon waren 1.872 bei der Arbeitsagentur in Betreuung (+9,5 Prozent gegenüber Vorjahr) und 2.460 (+6,6 Prozent gegenüber Vorjahr) beim Jobcenter Landkreis Tübingen.
Arbeitsmarkt der Geschäftsstellen
Die Arbeitslosenquote für den Gesamtbezirk (also Arbeitslosenversicherung und Grundsicherung) lag im Januar bei 3,9 Prozent (Vorjahresmonat 3,5 Prozent).
Die Quoten im Einzelnen (Wert aus dem Januar 2023 jeweils in Klammern): Landkreis Reutlingen 4,3 Prozent (3,8 Prozent), Landkreis Tübingen 3,4 Prozent (3,2 Prozent), Hauptagentur Reutlingen 4,5 Prozent (4,0 Prozent), Geschäftsstelle Münsingen 2,9 Prozent (3,0 Prozent) und Bad Urach 4,0 Prozent (3,4 Prozent). (eg)