REUTLINGEN. Für den November ermittelte die Arbeitsmarktstatistik 11 528 arbeitslose Frauen und Männer und damit 367 Arbeitslose weniger als im Oktober. Dies ist der dritte Rückgang der Arbeitslosigkeit in Folge.
Die Arbeitslosenquote des Bezirks der Agentur für Arbeit Reutlingen und der Jobcenter der Landkreise Reutlingen und Tübingen sank auf 3,9 Prozent. Auch die Jugendarbeitslosigkeit sank ein weiteres Mal auf nun 3,1 Prozent.
Erhöhte Erfolgsaussichten
Wilhelm Schreyeck, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Reutlingen, bewertet das aktuelle Ergebnis verhalten positiv. »Der Zähltag, an dem die Daten für die reguläre, amtliche Arbeitsmarktstatistik für den Berichtsmonat November erhoben wurden, war der 11. November.« Insofern sei wenig überraschend, dass sich Konsequenzen wie Entlassungen nicht schon im November abgezeichnet haben. Der Rückgang bei den Arbeitslosen falle sogar deutlicher aus, als zum gleichen Zeitraum des Vorjahres. »Leider gehört zum Gesamtbild jedoch auch, dass nun zum achten Mal hintereinander die Zahl der Langzeitarbeitslosen anstieg, also derjenigen, die länger als ein Jahr auf der Suche nach einer Arbeit sind.«
In bestimmten Branchen sei der Arbeitsmarkt seit Monaten kaum aufnahmefähig. Das führe dazu, dass Menschen, die in diesen Branchen auf Jobsuche sind, große Schwierigkeiten haben, wieder im Arbeitsleben Fuß zu fassen. »Und je länger die Arbeitslosigkeit andauert, desto geringer werden die Chancen.«
Deshalb sei es für arbeitslose oder von Arbeitslosigkeit bedrohte Menschen immens wichtig, frühzeitig alternative Beschäftigungsmöglichkeiten in Betracht zu ziehen. Zu empfehlen sei auch, die Zeit der Arbeitslosigkeit für Qualifizierungen zu nutzen. Das erhöhe die Erfolgsaussichten.
Die zaghafte Zunahme der Jobangebote im Oktober setzte sich im November nicht fort. 670 Arbeitsstellen wurden dem Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur Reutlingen gemeldet (minus 20,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und 8,3 Prozent weniger als im Oktober 2020).
Im Bestand hatten die Arbeitsvermittlerinnen und Arbeitsvermittler nun 2 391 Stellen zur Verfügung und damit 24,0 Prozent weniger als im November 2019.
Die Quoten im Einzelnen
Im Landkreis Reutlingen waren im November 7 223 Menschen (+37,1 Prozent gegenüber Vorjahr) arbeitslos gemeldet, davon 3 702 (+62,9) bei der Agentur für Arbeit und 3 521 (+17,6) beim Jobcenter Landkreis Reutlingen.
Im Landkreis Tübingen waren 4 305 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen (+33,1). Davon wurden 2 404 von der Arbeitsagentur betreut (+49,2) und 1 901 vom Jobcenter Landkreis Tübingen.
Die Arbeitslosenquote für den Gesamtbezirk der Agentur für Arbeit Reutlingen sank im November auf 3,9 Prozent (Vorjahr 2,9 Prozent).
Die Quoten im Einzelnen (Vorjahreswert in Klammern): Landkreis Reutlingen 4,4 Prozent (3,2), Landkreis Tübingen 3,4 Prozent (2,6), Hauptagentur Reutlingen 4,6 Prozent (3,4).
Geschäftsstelle Münsingen 3,2 Prozent (2,3) und Bad Urach 3,9 Prozent (2,6 Prozent). (aa)