REUTLINGEN. »Adele«, die Anlaufstelle für Demenz und Lebensqualität in Orschel-Hagen, bietet wegen des Coronavirus jetzt auch Beratungen über Videokonferenzen an. »Das ist vorteilhaft, weil der Augenkontakt während der Beratung Vertrauen schafft, zugleich schützt man sich und ist zeitlich flexibler«, erklärt Katja Badstöber, die seit Januar die neue Ansprechpartnerin bei Adele ist.
Die Onlineberatungen können individuell vereinbart werden, was vor allem für Angehörige sinnvoll ist, da sie beispielsweise im Homeoffice zwischendurch oder am Morgen vor Arbeitsbeginn eine Onlineberatung in Anspruch nehmen können und die Anfahrtszeit wegfällt.
Neben dem klassischen Beratungsangebot vor Ort unter Beachtung der geltenden Hygienebestimmungen oder per Videotelefonie bietet Adele neuerdings auch eine virtuelle Angehörigengruppe an. Die moderierte Onlineselbsthilfegruppe für Angehörige von Menschen mit Demenz trifft sich monatlich zur Videokonferenz, um sich auszutauschen. Bei Interesse können sich Angehörige für weitere Informationen oder eine Anmeldung mit Adele in Verbindung setzen.
Da derzeit keine Präsenzveranstaltungen stattfinden können, werden Schulungen und Informationsveranstaltungen rund um das Thema nun auch als Webinare angeboten.
»Die Krise bringt Chancen für eine Veränderung und neue Netzwerke mit sich. Wir werden auch nach der Pandemie weiterhin Online-Angebote anbieten«, sagt Badstöber, die sich für eine demenzsensible Gemeinde einsetzt. Gruppenangebote, wie die Andacht für Menschen mit Demenz oder das Begegnungscafé müssen derzeit pausieren. Auf der Adele-Homepage kann man sich regelmäßig über Änderungen informieren.
Adele ist ein gemeinsames Projekt der Veronika-Stiftung der Diözese Rottenburg-Stuttgart und der Keppler-Stiftung. Seit Mitte 2016 ist sie Anlaufstelle für Betroffene und Angehörige, nimmt aber auch den Stadtteil und die Kirchengemeinde mit in Blick und versucht, ein Umfeld mitzugestalten, in dem Menschen mit Demenz möglichst lange in ihrer vertrauten Umgebung bleiben können. (pm)