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18. Betzinger Jazz-Frühschoppen: Gute Laune, essen, trinken und Musik

Großer Andrang beim Jazz-Frühschoppen in Betzingen. Es hatte fast den Anschein, als ob in Reutlingens größtem Stadtteil niemand im Urlaub ist.

REUTLINGEN. »Wir haben hier und heute rund 50 Ehrenamtliche im Einsatz«, berichtete Friedemann Rupp, der seines Zeichens nicht nur neugewählter Betzinger Bezirksbürgermeister ist, sondern auch Vorsitzender der Ortsgruppe Betzingen des Schwäbischen Albvereins (SAV) – und somit jener Gruppierung, die sich einmal mehr als Organisator des Jazz-Frühschoppens im Betzinger Museumsgarten hervor getan hat.

Von der ersten Minute an drängten sich die Besucher sofort unter den Zelt- und Pavillondächern, um zumindest ein wenig Schatten zu ergattern. Vielfach war ein großes »Hallo« zu hören oder auch die verschärfte Form: »Da denkt man an nichts Böses und dann stehst du vor einem«, das augenzwinkernd ein Mann dem anderen entgegenwarf. Sinn und Zweck des mittlerweile 18. Jazz-Frühschoppens war einmal mehr: »Wir wollen den Leuten, die nicht im Urlaub sind, was bieten«, sagte Friedemann Rupp. Und angesichts der Besucherscharen hätte man denken können, dass doch eigentlich niemand in den Ferien sein könne.

»Wir haben für rund 550 Menschen Sitzmöglichkeiten aufgestellt«, sagte der SAV-Vorsitzende. Weil aber auch ganz viele Menschen keinen Sitzplatz fanden, schätzte Rupp die Besucherschar gegen 12 Uhr auf rund 1000 Anwesende. Aber: Es kamen ja ständig weitere Besucher hinzu. Mit dem Rad etwa. »Ich habe heute schon gehört, dass Radfahrer sagten, bei der Zehntscheuer sollten doch mehr Fahrradstellplätze sein«, so Friedemann Rupp.

Treffen, essen, trinken, sitzen, reden, Musik hören – mehr war eigentlich nicht beim 18. Jazz-Frühschoppen. »Aber das reicht den Leuten ja offensichtlich«, sagte der Vereinsvorsitzende. Was sofort einleuchtete, denn ansonsten wäre der Andrang nicht so groß gewesen. Und zum guten Ton gehörte natürlich einmal mehr die gute Musik, zu der so mancher Dixieland-Fan in vorgerücktem Alter ganz begeistert mitklatschte oder wenigstens mitschnippte. Und sich vielleicht sogar über den Text der Lieder freute. Wie etwa über: »Mein Hund beißt jeder hübschen Frau ins Bein.« Wer solch sinniges Liedgut von sich gab, war am gestrigen Sonntag zwischen Betzinger Zehntscheuer und Dorfmuseum die Band »Hardt-Stompers Traditional Jazz«. Die Musiker hatten gestern zum dritten Mal beim Jazz-Frühschoppen aufgespielt, als die Veranstaltung noch in den Kinderschuhen steckte, sei aber immer die Jazz-Band »Die Gluzger« aufgetreten, berichtete Rupp. Seit acht Jahren werde jedes Jahr eine andere Band eingeladen. (GEA)