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Aktuell Gedenken

100 Jahre Kriegsende: Kleine Gedenkfeier auf dem Friedhof

Bürgermeister Robert Hahn und Jörg Hildenbrand von der Reservistenkameradschaft Reutlingen legen einen Kranz nieder. FOTO: PIETH
Bürgermeister Robert Hahn und Jörg Hildenbrand von der Reservistenkameradschaft Reutlingen legen einen Kranz nieder. FOTO: PIETH
Bürgermeister Robert Hahn und Jörg Hildenbrand von der Reservistenkameradschaft Reutlingen legen einen Kranz nieder. FOTO: PIETH

REUTLINGEN. Annähernd zehn Millionen Tote, doppelt so viele körperlich Versehrte, von den posttraumatischen Störungen der Überlebenden ganz zu schweigen: Als fürchterliche Material-, ja Menschenschlachten um ein paar Quadratmeter Boden bezeichnete Bürgermeister Robert Hahn bei einer Kranzniederlegung auf dem Friedhof Unter den Linden gestern Mittag den Ersten Weltkrieg, der vor hundert Jahren zu Ende ging. Die heutige Stadt Reutlingen habe in den vier Kriegsjahren mehr als 1 500 Menschen verloren: »Das waren Väter, Söhne und Brüder, die in den Schützengräben vor Verdun, an der Somme, im Osten Europas und in Italien fielen.«

Ein Zivilist, der schwäbische Zentrumspolitiker Matthias Erzberger, habe am 11. November 1918 den Waffenstillstandsvertrag unterschrieben. Der eigentliche Friedensvertrag sei erst ein Jahr später unterzeichnet worden – habe aber keinen »wirklichen Frieden« und keine Aussöhnung gebracht. Und so wäre es damals »undenkbar gewesen«, meinte Hahn, dass am gleichen Tag in der englischen Partnerstadt Ellesmere Port und im französischen Roanne Gedenkveranstaltungen mit Reutlinger Beteiligung stattfinden. Erst das gemeinsame geschichtliche Erbe zweier furchtbarer Kriege habe den festen Willen zum »Niemals wieder« wachsen lassen. Der Bürgermeister legte den Gedenkkranz gemeinsam mit Jörg Hildenbrand, dem Vorsitzenden der Reutlinger Reservistenkameradschaft nieder, die Reutlinger Turmbläser trugen zwei Musikstücke bei. (rh)