REUTLINGEN-ROMMELSBACH. Das Schreibwarengeschäft »Zum Schreibeck« war seit vielen Jahren in Rommelsbach so etwas wie eine feste Institution. Nicht zuletzt auch, weil Inhaberin Sabine Schicklhofer in ihrem Geschäft die örtliche Postagentur betrieb und dies noch einige Tage weiter tun wird. Doch am Samstag, 29. November, ist Schluss. Wohl auch, weil diese Geschäftsaufgabe auf einem Schild am Eingang ihres Ladens angekündigt wird, wollten GEA-Leser in Rommelsbach wissen: Was wird nach der Schließung aus der Postagentur? Wird es weiter eine für uns im Ort geben? »Wir schließen aus wirtschaftlichen Gründen«, sagt Sabine Schicklhuber. »Im Klartext: Leider lief das Geschäft zuletzt nicht mehr.« Es ist spürbar, dass ihr das alles sehr schwerfällt.
Denn erst vor vier Jahren hatte Schicklhuber das Geschäft in der Rommelsbacher Egertstraße von ihrer Vorgängerin und Schreibeck-Gründerin Sabine Leitenberger übernommen. Damit endet in Rommelsbach eine 35-jährige Firmengeschichte. Doch auch wenn es für den Ort bedeutet, dass es dann kein zentrales Angebot für Ordner, Schnellhefter, Jahreskalender, Glückwunschkarten oder Geschenkpapier, Schulhefte, Tintenpatronen und Stifte aller Art geben wird: Eine Postagentur wird es weiter geben.
Nur 200 Meter vom Schreibeck entfernt, im Friseursalon »Mery’s Fön-X«, in der Württemberger Straße 3, entsteht in den kommenden Tagen eine neue Postagentur: »Schon in der letzten Novemberwoche will die Post alles für die neue Agentur in unseren Geschäftsräumen einrichten«, erklärt Inhaberin Marianthi Mpatzudi. Sie wird dann neben Fönwellen, Strähnchen und aktuellen Frisuren auch Briefmarken, Retoureannahmen, das Verschicken von Briefen und Paketen sowie noch einiges mehr anbieten. Die Friseurmeisterin mit griechischen Wurzeln freut sich hörbar auf ihre neuen Aufgaben.
Damit entgeht dem 6.000-Einwohner-Stadtteil einem Schicksal, das andere Orte in der Region in der jüngsten Vergangenheit ereilt hat: die Schließung der örtlichen Postagentur. So wurden in Reutlingen und der Region etliche Servicestellen der Deutschen Post gestrichen. Oft genug, weil sich keine Nachfolge-Betreiber finden wollten.
Zuletzt traf es Engstingen, wo die Filiale der Post/DHL recht überraschend zum 6. November geschlossen worden war. Nach Auskunft der Post/DHL werde hier mit Nachdruck nach einer Lösung und einem neuen Partner gesucht, der in der Albgemeinde die Aufgaben einer Postagentur übernehmen könnte. Alles das bleibt Rommelsbach erspart. Hier läuft die Nachfolge ganz offensichtlich naht- und problemlos. (GEA)
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