REUTLINGEN. Die Beschäftigungslage in der Industrie Baden-Württembergs hat sich trotz Unsicherheiten und Krisen unter dem Strich gut entwickelt. Das Statistische Landesamt schreibt in seinem jüngsten Bericht von Montag von einer wachsenden Zahl an Beschäftigten in der Mehrheit der Stadt- und Landkreise.
Dabei zeigt sich, dass der Landkreis Reutlingen mit einem Zuwachs von 1.157 Menschen (plus 3,3 Prozent), die im Jahr 2022 in der Industrie einen Arbeitsplatz gefunden haben, deutlich über dem Durchschnitt im Land liegt (plus 1,1 Prozent). Die Zahlen beziehen sich im Vergleich auf das Vorjahr 2021. Auch im Landkreis Tübingen gab es kleines Plus, das über dem Landesschnitt liegt. Hier fanden 251 Menschen in der Industrie eine Arbeit (plus 1,6 Prozent). Im Landkreis Sigmaringen waren es 217 (plus 1,3 Prozent). Beide Landkreise gelten obendrein nicht als typische Industriestandorte.
Reutlingen auch beim Umsatz weit vorne
Den höchsten Beschäftigungszuwachs verzeichneten die Landkreise Esslingen (+2.200 Menschen), Böblingen (+1.700) und der Ostalbkreis (+1.400). Zu den Verlierern in der Statistik gehören der Stadtkreis Stuttgart (-2.500), der Landkreis Rastatt (-800) und der Landkreis Karlsruhe (-500).
Geschäftlich ragt der Landkreis Reutlingen auch bei der Umsatzsteigerung heraus. Im Vergleich zum Vorjahr konnte die Industrie im Jahr 2022 eine Umsatzsteigerung von satten 23,2 Prozent erzielen, was konkrete Einnahmen von rund 2,9 Milliarden Euro ausmachte. Damit liegt der Landkreis im Vergleich mit allen Kreisen prozentual sogar auf dem dritten Platz, hinter Calw (31 Prozent) und Pforzheim (25 Prozent), aber weit vor dem Landesdurchschnitt von 12,1 Prozent.
Die umsatzstärkste Industrieregion bleibt aber Stuttgart. Zusammen mit der Landeshauptstadt bilden die Landkreise Böblingen, Esslingen, Göppingen, Ludwigsburg und der Rems-Murr-Kreis diese Region und sie erwirtschaftete einen Umsatz von 18,7 Milliarden Euro, gleichzeitig ein Plus von 15,8 Prozent gegenüber 2021. (GEA)