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Handwerk in Reutlingen und der Region robust - dennoch Reformen gefordert

Herbstmitgliederversammlung der Kreishandwerkerschaft Reutlingen: Steffen Mohl bleibt an der Spitze in Reutlingen.

Zimmerei
Ein Zimmerer bei der Arbeit. (Symbolbild) Foto: Bernd Weißbrod/DPA
Ein Zimmerer bei der Arbeit. (Symbolbild)
Foto: Bernd Weißbrod/DPA

REUTLINGEN/METZINGEN. Die Handwerksbetriebe in der Region sind meist noch gut ausgelastet. Die Nachfrage nach handwerklichen Dienstleistungen ist robust. Trotzdem mahnt Reutlingens Kreishandwerksmeister Steffen Mohl bei der Herbstmitgliederversammlung der Kreishandwerkerschaft Reutlingen vor wenigen Tagen in Metzingen Reformen an. Er hat die Sorge, dass die steigende Arbeitslosigkeit und die Probleme anderer Wirtschaftsbereiche mit Zeitverzögerung auch das Handwerk erreichen werden. In der Mitgliederversammlung wurde Steffen Mohl als Kreishandwerksmeister wiedergewählt.

Betriebe noch gut ausgelastet

Vor wenigen Tagen haben sich die Vertreterinnen und Vertreter der Reutlinger Handwerksinnungen zur Herbstmitgliederversammlung der Kreishandwerkerschaft Reutlingen getroffen. Die Stimmung in der Stadion Gaststätte in Metzingen war dabei weiterhin gut. Die Handwerksbetriebe in der Region sind meist noch gut ausgelastet, so Reutlingens Kreishandwerksmeister Steffen Mohl. Die Nachfrage nach handwerklichen Waren und Dienstleistungen sei weiterhin robust. Das Handwerk kann sich nach seiner Einschätzung damit deutlich von anderen Wirtschaftsbereichen, insbesondere der Industrie, abheben. Trotzdem sieht er die Gefahr, dass die steigende Arbeitslosigkeit und die wirtschaftliche Entwicklung anderer Wirtschaftsbereiche auch das Handwerk erreichen wird.

Der alte und neue Kreishandwerksmeister Steffen Mohl aus Eningen. FOTO: PRIVAT
Der alte und neue Kreishandwerksmeister Steffen Mohl aus Eningen. Foto: Handwerkskammer Reutlingen
Der alte und neue Kreishandwerksmeister Steffen Mohl aus Eningen.
Foto: Handwerkskammer Reutlingen

Kreishandwerksmeister Steffen Mohl sieht die deutsche Wirtschaft in einer schweren Strukturkrise. Besonders betroffen seien die Automobilwirtschaft, der Maschinenbau und auch die Chemie-Industrie. Er mahnt deshalb Reformen an, um einem weiteren wirtschaftlichen Abschwung entgegenzuwirken. Unter anderem fordert er, dass die Sozialbeiträge nicht weiter steigen sollten. Dies mache eine Reform der Altersversorgung in Deutschland notwendig. Eine ewige Forderung sei der Abbau von Bürokratie auf allen Ebenen. Die ausufernden Sozialleistungen hätten mittlerweile die Staatsquote auf über 50 Prozent der Wirtschaftsleistung gehoben.

Mohl freut es, dass es dem Handwerk auch in diesem Jahr wieder gelungen sei, die Zahl der Ausbildungsverträge leicht zu steigern. Angesichts der bekannten demografischen Entwicklung sieht er dies als einen bescheidenen Erfolg. Einmal mehr appellierte er aber an die Vertreterinnen und Vertreter der Handwerksinnungen, dass sich das Handwerk noch stärker darum bemühe, die ausgebildeten Fachkräfte im Handwerk zu halten. Trotz des sich verschlechternden wirtschaftlichen Umfelds habe das Handwerk allerbeste Zukunftsperspektiven. Ohne das Handwerk sei der gewünschte gesellschaftliche Umbau nicht möglich.

Ewald Heinzelmann geht

Im Rahmen der Mitgliederversammlung fanden die turnusmäßigen Neuwahlen für die Vorstandschaft der Kreishandwerkerschaft statt. Dabei gab es nur wenige Veränderungen. Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Reutlingen bleibt der Eninger Steffen Mohl. Die Anwesenden haben ihn einstimmig in seinem Amt wiedergewählt. Gleiches gilt für seinen Stellvertreter Thomas Reusch (Metzingen). Dem Vorstand der Kreishandwerkerschaft Reutlingen gehören weiter an: Olfert Alter (Walddorfhäslach), Hubert Berger (Reutlingen), Rüdiger Hofmann (Reutlingen), Christoph Kleih (Dettingen), Tim Leibssle (Reutlingen), Matthias Riepl (Eningen unter Achalm) und Joachim Stenzel (Reutlingen). Neu in den Vorstand gewählt wurde Mathias Vogel (Riederich). Das Trio der Kassenprüfer besteht aus Volker Betz (Reutlingen), Jörg-Heinz Müller (Reutlingen) sowie Ingo Ruf (Reutlingen).

Eine Messe im Blick

Verabschiedet wurde der Reutlinger Kay Jentz, der über Jahrzehnte dem Vorstand der Kreishandwerkerschaft Reutlingen angehörte und sich nicht erneut zur Wahl stellte. In der Kreishandwerkerschaft Reutlingen steht eine große Veränderung bevor: Nach 35 Jahren scheidet deren Geschäftsführer Ewald Heinzel-mann zum Jahresende aus. Sein Nachfolger wird die Arbeit zum 1. Januar 2026 aufnehmen. Heinzelmann wird ihn noch geraume Zeit begleiten. Die Kreishandwerkerschaft Reutlingen prüft derzeit intensiv die Möglichkeiten für eine Messe gemeinsam mit ihren wichtigsten Partnern im Bürgerpark und vor der Stadthalle Reutlingen im Frühjahr des nächsten Jahres. (eg) 

https://khs-reutlingen.de/