Logo
Aktuell Nahverkehr

Zukunft für Alb- und Echaztal-Bahn: Land sagt Förderung zu

Das Land sagt 75-Prozent-Förderung der Machbarkeitsstudien für die Strecken-Reaktivierung zu.

Foto: Schrade
Foto: Schrade

MÜNSINGEN/SIGMARINGEN. Die Machbarkeitsuntersuchung für eine Ertüchtigung und den Regelbetrieb der Schwäbischen Alb-Bahn (SAB) von Gammertingen nach Schelklingen wird vom Landes-Verkehrsministerium bezuschusst. Das Land trägt bis zu 75 Prozent der Kosten, maximal 200.000 Euro. Dieses gaben die Landtags-Abgeordneten der Grünen, Cindy Holmberg und Michael Joukov, bekannt, deren Wahlkreise die Bahn verbindet. Dies sei auch ein »ermutigendes Signal für eine künftige Echaztal-Bahn«, ergänzt der Reutlinger Landtags-Abgeordnete Thomas Poreski in einer Mitteilung.

Für Pendler und Touristen

»Jetzt liegt es an den betroffenen Landkreisen, die Chance zu nutzen und das Projekt weiter zu pushen. Bereits heute fahren einzelne Züge über die Strecke, aber ein Taktverkehr den ganzen Tag über würde ein attraktives Angebot für die Pendlerinnen und Pendler ermöglichen und den Tourismus auf der Alb fördern«, betont Holmberg, Abgeordnete für den Wahlkreis Hechingen-Münsingen. Welche Investitionen dafür notwendig sind, werde in der Machbarkeitsstudie geklärt.

REAKTIVIERUNG IM FOKUS DER POLITIK

Bahnstrecken werden wieder attraktiv

Zwischen 1960 und 1990 wurden in Baden-Württemberg zahlreiche Bahnstrecken stillgelegt. Teilweise wurden die Gleisanlagen demontiert, so etwa bei der Echaztal-Bahn, und die Schienentrassen überbaut, heißt es in der Mitteilung des Verkehrsministeriums. Mit der Debatte über den Klimawandel und die notwendige Verringerung der Emissionen von Treibhausgasen ist der Ausbau des klimaschonenden öffentlichen Verkehrs und damit auch der Schiene wieder in den Fokus der Politik gerückt.

Vor diesem Hintergrund hatte das Verkehrsministerium 2019 eine Potenzialanalyse in Auftrag gegeben, um das Nachfragepotenzial von 42 stillgelegten Strecken untersuchen und kategorisieren zu lassen. Mehr als 30 Strecken wurde dabei ein relevantes Fahrgastpotenzial bescheinigt. Insbesondere der Alb- und Echaztal-Bahn wurde ein hohes Fahrgastpotenzial bescheinigt. (eg/GEA)

Das Land unterstützt die Reaktivierung von Bahnstrecken durch die Finanzierung von Machbarkeitsstudien. Ein positives Ergebnis ist die Grundlage für eine komplette oder anteilige Finanzierung des laufenden Bahnbetriebs. Landesweit sind für dieses Jahr insgesamt 1,6 Millionen Euro für Machbarkeitsuntersuchungen zur Reaktivierung und Ertüchtigung von Eisenbahnen bewilligt worden.

Fahrgastzahlen verdoppeln

Eine stärkere Bedienung der Alb-Bahn-Strecke würde auch Investitionen in die Donaubahn Ulm-Schelklingen-(Sigmaringen) wirtschaftlicher machen. »Ein Grund mehr, sich als Region für den Ausbau stark zu machen, bei einer gemeinsamen Anstrengung gibt es Chancen dafür«, kommentiert Joukov, der auch bahnpolitischer Sprecher der Landtagsfraktion der Grünen ist.

»Ob Schönbuchbahn, Ammertalbahn oder Seehäsle – es gibt zahlreiche Erfolgsgeschichten, wie stillgelegte Gleise zum Leben erweckt wurden«, betonen Holmberg und Poreski. Die Echaztal-Bahn könnte diese Erfolgsgeschichte fortschreiben. Baden-Württemberg hat sich das Ziel gesetzt, die Fahrgastzahlen im öffentlichen Verkehr bis 2030 zu verdoppeln. »Ein wichtiger Beitrag dazu ist die Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken. Es ist gut, dass das Verkehrsministerium die Initiative ergriffen hat und die Machbarkeitsstudien fördert«, so die Abgeordneten. (pm)