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Wieso die Sontheimer Höhle ein Paradies für Fledermäuse ist

In Sontheim lockt die älteste Schauhöhle Deutschlands mit Tropfsteinen und Sinterbildungen.

Diesen Eingang konnten schon die Alemannen nicht übersehen. In der Höhle gibt es fas-zinierende Gebilde.  FOTOS: WURSTER
Diesen Eingang konnten schon die Alemannen nicht übersehen. In der Höhle gibt es fas-zinierende Gebilde. FOTOS: WURSTER
Diesen Eingang konnten schon die Alemannen nicht übersehen. In der Höhle gibt es fas-zinierende Gebilde. FOTOS: WURSTER

HEROLDSTATT. So 350 bis 400 Fledermäuse überwintern jährlich in der Sontheimer Höhle, erzählt Helga Labendsch vom Höhlenverein. Das macht »ihre« Höhle zu einem der bedeutendsten Winterquartiere für die kleinen Insektenfresser. 13 Arten wurden hier identifiziert. Die meist kleinen Flattertiere sind schwer zu sehen, die Fledermausforscher mit ihren besonderen Taschenlampen finden sie aber auch in den Ritzen: »Eine Fledermaus atmet einmal in der Minute, das kann man dann sehen«, hat sie gelernt.

Führungen zur vollen Stunde

Die Besucher bekommen davon wenig mit: Wenn die Fledermäuse überwintern, bleibt die Höhle geschlossen, vom 1. November bis Ende April. Sonst kann man sich die älteste Schauhöhle Deutschlands anschauen, immer samstags von 14 bis 17 Uhr und sonntags von 10 bis 17 Uhr. In die Höhle kommt man nur mit Führer, die brechen immer zur vollen Stunde zu einem Rundgang auf, stolze 192 Meter können unter Tage beschritten werden. Der Eingang ist ein großes Loch, die Höhle wurde auch – anders als etwa die Tiefenhöhle im Nachbarort Laichingen – nicht durch einen Zufall beim Sandschürfen gefunden. Im vorderen Bereich wurde ein Bestattungsfeld mit den Überresten von zwölf Menschen aus dem 3. oder 4. Jahrhundert nach Christus gefunden, die Alemannen kannten die Höhle also auch schon.

Foto: Steffen Wurster
Foto: Steffen Wurster

Kurz hinter dem Eingangstrichter wird es eng und die Temperatur sinkt auf 7 Grad, also auch im Sommer ein Jäckchen mitnehmen. Zu sehen sind faszinierende Tropfsteine und Sintergebilde. Prunkstück ist die »Glocke«, ein riesiger Stalagmit in der Schlusshalle, bei Kindern beliebt ist das »Krokodil« näher am Eingang. Für Kinder und Eltern ist auch das Höhlenrasthaus mit Terrasse, Waldspielplatz und Grillstelle wichtig, hier sei am Wochenende immer viel los, erzählt Labendsch. Nicht jeder, der hier einkehrt, klettert auch in die Höhle. Muss man auch nicht, der Wald im Höhlental lockt und außerhalb die Sontheimer Wacholderheiden. Und wenn das Rasthaus geschlossen hat, gibt’s Getränke und Snacks rund um die Uhr im Automaten.

Höhlenfest zu Pfingsten

Um die Höhle herum wird kulturell immer wieder was geboten. Seit 230 Jahren wird an Pfingstsonntag das Höhlenfest gefeiert, nur an diesem Tag kann man auch einen Blick in die Hintere Kohlhaldenhöhle werfen. Zur Höhle kommt man unkompliziert über das Ortsverbindungssträßchen zwischen Heroldstatt-Sontheim und Blaubeuren-Seißen. (wu)