HAYINGEN. So schön die vielen Felsen im Lautertal auch aussehen – sie stellen für den Verkehr, der direkt unter ihnen fließt, bisweilen eine Gefahr dar. Immer wieder kommt es zu Steinschlägen. Die Straßenmeisterei des Landkreises Reutlingen mit Sitz in Münsingen muss deshalb auf einer Strecke von rund sechs Kilometern auf Zack sein.
Wöchentlich finden Kontrollfahrten statt, erklärt Betriebsleiter Richard Mäurle. Wenn sich etwas Auffälliges ergibt, wird genau hingeschaut. »Wir achten auf lockeres Gestein und auch auf den Wurzelbewuchs, der ganze Felsen sprengen kann«, erklärt er.
Bei diesen Kontrollfahrten wurde nun auch festgestellt, dass sich direkt an Straße zwischen Gundelfingen und Indelhausen, auf Höhe der Bettelmannshöhle, in einem Spalt in der Felswand Ablagerungen angesammelt haben, die den Felsen lösen. Ein großer Felsbrocken mit einem Volumen von rund fünf Kubikmetern saß recht locker an der Felswand und musste daher abgetragen werden. »Die Gefahr für Verkehrsteilnehmer war einfach zu groß«, betonte der stellvertretende Kolonnenführer Thomas Herre während des Einsatzes vor Ort.
Acht Mann von der Straßenmeisterei waren angerückt, um sich um den lockeren Felsen in einigen Metern Höhe von einem Steiger aus zu kümmern, die Straße zu sichern und die Gesteinsbrocken wegzuräumen. »Etwas weiter unten wurden an diesem Fels schon vor drei Jahren gemeinsam mit der Bergwacht Maßnahmen durchgeführt«, erläutert Herre.
Sprengkraft nach Frost
Die Witterung sorge aber immer wieder dafür, dass sich Steine ablösten. »Da muss man aufmerksam sein«, hebt er hervor. Insbesondere in den kommenden Monaten, weil der sogenannte »Frost-Tauwechsel« für Sprengkraft sorgt und ständig Steine auf die Straße wirft. »Da ist Vorsicht geboten«, weiß Mäurle. Seine Männer sind deshalb auf der Hut und achten verstärkt auf Steinschlag. »Wir überprüfen dann, wo die Steine herkommen und was die Ursache für die Lockerung war. Diese wird dann behoben.« (GEA)