SONNENBÜHL. Winterdienst und Wintersport – das sind auch in der jährlichen Saisonbilanz im Sonnenbühler Gemeinderat die zwei Seiten derselben Medaille. Wie die Kommune beides organisiert hat und wie viel jeweils dafür auszugeben war, erläuterte Ortsbaumeister Bernd Hummel dem Gremium.
Richtig ins Geld ging in diesem schneereichen Winter der Räum- und Streudienst. »Vom ersten Einsatz am 1. Dezember 2020 bis zum letzten Einsatz am 12. April 2021 musste der Winterdienst von Sonnenbühl an 56 Tagen insgesamt 1 041 Stunden ausrücken«, ist der Bilanz des Ortsbaumeisters zu entnehmen. Für den Straßenwinterdienst zahlte die Gemeinde an Fremdunternehmen gut 100 000 Euro. Fast 25 000 Euro kostete das ausgebrachte Streusalz: 273 Tonnen wurden benötigt. Gestreut werde »so viel wie nötig, so wenig wie möglich«, erläuterte Hummel.
Zusätzlich waren in den Teilorten zum Schneeräumen Schmalspurfahrzeuge unterwegs, wobei der Bauhof in Genkingen und Undingen ein bislang nur angemietetes Fahrzeug im Einsatz hatte. Das wird sich ändern. Dem Kauf dieses Schmalspurfahrzeugs zum Preis von rund 50 000 Euro stimmte der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung zu. Der gezahlte Mietpreis wird dabei in Teilen angerechnet. Das wendige Fahrzeug könnte im Sommer auch auf den Friedhöfen gut eingesetzt werden, berichtete Hummel. Es könnte dafür noch mit einer Mähvorrichtung oder einer Kehrmaschine ausgestattet werden, was im Kaufpreis aber noch nicht enthalten ist.
Langläufer spenden
Auch die beiden Sonnenbühler Bauhofmitarbeiter, die den Pistenbully für die Loipenpflege steuern, waren im vergangenen Winter häufig unterwegs. Der frühere Bauhofleiter Helmut Schanz, der sich viele Jahre lang um die Sonnenbühler Loipen gekümmert hatte, stand nicht mehr zur Verfügung. Für seinen besonderen Einsatz dankte ihm Bürgermeister Uwe Morgenstern.
Seine Nachfolger hatten reichlich zu tun. Zwanzig Tage mit insgesamt 111 Einsatzstunden verzeichnete Bernd Hummel. Lohn- und Treibstoffkosten zusammengerechnet, zahlte die Gemeinde für diesen Service für die Wintersportler fast 8 000 Euro. »Sehr erfreulich« war laut Ortsbaumeister allerdings die Höhe der Spenden, die dankbare Langläufer der Kommune zukommen ließen: Mehr als 7 000 Euro wurden eingenommen. »Die Leute konnten nirgends hin und haben dann bei uns ihren Spaß gehabt. Das war ihnen etwas wert«, kommentierte Hummel das hohe Spendenaufkommen. Weil in diesem Winter ordentlich Schnee lag, konnten auch die Parkplätze von verschiedenen Gastronomen ans Loipennetz angebunden werden – Gemeinderat Wolfgang Aierstock hatte das in der Vergangenheit wiederholt gefordert. Zwar waren die Gasthäuser coronabedingt geschlossen, die zusätzlichen Parkflächen wurde jedoch angesichts des Ansturms an schönen Wintertagen dringend gebraucht. Sofern die Schneelage es zulässt, soll diese Anbindung an die Gasthäuser auch in Zukunft geschaffen werden, kündigte Bernd Hummel an.
Noch mit einem weiteren Aspekt kam das Thema Winterdienst in der jüngsten Gemeinderatssitzung vor: Das Gremium hat beschlossen, dass alle drei eingesetzten Fremdunternehmer künftig diesselben Stundensätze erhalten. Sonnenbühl zahlt pro Einsatzstunde 110 Euro (plus Mehrwertsteuer). Außerdem steht den Unternehmern in den Monaten November bis April eine Vorhaltepauschale von 1 400 Euro zu, falls keine 30 Einsatzstunden im jeweiligen Monat erreicht werden.
Die einheitliche Vergütung sei sehr zu begrüßen, betonte Hummel, zumal die Gemeinde mit diesen drei Unternehmen im vergangenen Winter gut aufgestellt gewesen sei: »Es gab wenig Reklamationen.« (dew)