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Tradition: Versteigerung des Narrenbaums am Rosenmontag in Steinhilben

In Steinhilben ist am Rosenmontag der Narrenbaum versteigert worden. Er geht heuer nach Sonnenbühl.

Revierförster Martin Tschöpe (links) preist den Steinhilber Narrenbaum an, seinen ersten Narrenbaum versteigert Zunftmeistervize
Revierförster Martin Tschöpe (links) preist den Steinhilber Narrenbaum an, seinen ersten Narrenbaum versteigert Zunftmeistervize Mario Heinzelmann (Mitte), Zunftmeister Marc Hazotte schellt die Gebote aus. Foto: Stefanie Häußler
Revierförster Martin Tschöpe (links) preist den Steinhilber Narrenbaum an, seinen ersten Narrenbaum versteigert Zunftmeistervize Mario Heinzelmann (Mitte), Zunftmeister Marc Hazotte schellt die Gebote aus.
Foto: Stefanie Häußler

TROCHTELFINGEN-STEINHILBEN. »Hauzich, Fasnet oder Leich’, wa m’r feirat, des isch gleich. Hauptsach isch der süße Tromm vo’ma graußa Narraboom,« reimte Revierförster Martin Tschöpe am Rosenmontagmorgen in schönstem Schwäbisch. Seit vielen Jahren lässt er es sich nicht nehmen, bei der traditionellen Versteigerung des Steinhilber Narrenbaums »sein« Waldgewächs vorzustellen. 3,26 Festmeter Baum samt Spitze, das müsse mindestens 300 Euro geben, gab er der Narrenschar eine grobe Richtung vor.

Angeschlagen mit 240 Euro, entspann sich ein zunächst eher gemächliches Bietergefecht, die Narrenwurst in der Hand, vier harte Tage Fasnet in den Knochen und gedämpftes Licht in der »guten Stube« beim Dorfplatz forderten Tribut. Assistiert von Zunftmeister Marc Hazotte mit der Narrenschelle, stand in diesem Jahr erstmals Neu-Zunftmeistervize Mario Heinzelmann auf dem Baum und musste das Geschehen rings um sich her im Blick und gleichzeitig das Gleichgewicht halten.

In Zehnerschritten gings voran, die Zimmererfamilie Dreher aus Sonnenbühl hatte einen Plan – das war unschwer auszumachen. Vater Friedemann und Sohn Silas sicherten sich den Zuschlag für 450 Euro für den »bolzgrada Zahnstocher«. Aufgeschnitten und getrocknet, sollen dereinst Balkonbretter und Geländer entstehen.

»Ja heilig’s Blechle, heidanei/ma moint, dass de ganz’ Welt narret sei«, blickte Tschöpe sorgenvoll auf die weltweiten Brandherde. Gut nur, dass das Rathaus wieder in der Spur sei, spielte der Gemeinderat auf eine zurückliegende herausfordernde Zeit an, in der allerdings die Baumspende der Stadt an die Narrenzünfte und -vereine im Städtle nicht zur Disposition stand.

»Stoihilber i bitt uich,« reimte Förster Tschöpe weiter, »bleibet normal, lent uich et hanga em Jammertal. Mir alle ziaget den Karra noch oba, mit Kraft ond Verstand on am Sega von droba. Schlipper schlapper!« (häs)