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Seltene Wolkenlöcher in der Region zu sehen: Sind Flugzeuge verantwortlich?

Noch ist unklar wie die seltenen Wolkenlöcher entstehen, die in der Region zu sehen waren. Flugzeuge könnten laut wetteronline eine entscheidende Rolle spielen. Das sagt der Engstinger Wetterexperte Roland Hummel dazu.

Ein Wolkenloch war auch bei der Achalm nahe Eningen zu beobachten. Foto: Schölkopf
Ein Wolkenloch war auch bei der Achalm nahe Eningen zu beobachten.
Foto: Schölkopf

MÜNSINGEN/ENGSTINGEN. Ein seltenes Wetterphänomen ließ sich laut wetteronline am Montag in vielen Teilen Südwest- und Westdeutschlands beobachten. Auch über die Achalm in Reutlingen und über den Apfelstetter Sportplatz zog eine Wolkenformation, in deren Mitte ein kreisrundes Loch zu sehen war, eine sogenannte »Hole-Punch-Cloud«.

Eine mögliche Erklärung zur Entstehung liefert wetteronline gleich mit. »Durchfliegt ein Flugzeug die Wolkenschicht, dann wird an den Tragflächen der Flugzeuge ein solcher Unterdruck erzeugt, dass sich die Luft ausdehnt und dabei stark abkühlt.« Bei diesem Prozess würden sich Eiskristalle bilden, an die Wassertropfen aus der Umgebung schlagartig anfrieren. »Sind die Kristalle innerhalb dieses Ringes durch ihr Wachstum schwer genug, so fallen sie Richtung Boden. Zurück bleibt das Wolkenloch.« 

Seltene Wolkenformation mit kreisrundem Loch über dem Sportplatz in Apfelstetten. Foto: Teuffell
Seltene Wolkenformation mit kreisrundem Loch über dem Sportplatz in Apfelstetten.
Foto: Teuffell

Für unwahrscheinlich hält Wetterexperte Roland Hummel aus Engstingen diese Erklärung. »Es handelt sich bei den Wolken auf dem Foto um Schäfchenwolken. Die treten in einer Höhe zwischen 3.000 und 4.000 Metern auf, während die meisten Flugzeuge deutlich über acht Kilometer Höhe unterwegs sind. Deshalb halte ich diese Theorie für sehr unwahrscheinlich.« Überzeugt ist er aber auch, dass die seltenen Löcher etwas mit unterschiedlichen Temperaturen und Luftfeuchtigkeiten auf der gleichen Höhe zu tun haben könnten.

»Ich gehe davon aus, dass Teile der Wolke ausgetrocknet sind«, sagt er. »Dort wo die Lücke ist, war die Temperatur bei gleicher Luftfeuchtigkeit höher«, mutmaßt er. Teile der Wolke könnten dann gasförmig geworden sein, was dazu führe, dass Teile der Luftschichten weniger feucht sind. »In einem solchen Fall werden Wolken unsichtbar«, erklärt er.

»Ich habe ein Wolkenloch in dieser großen und runden Form so selbst noch nicht beobachten können«, sagt Hummel. Es handle sich um ein seltenes Ereignis. Wie genau es dazu kommt, dass sich die Luftfeuchtigkeit innerhalb der Wolke so stark unterscheidet, dass es zu dem Loch kommen kann, weiß er nicht: »Dazu müsste man die Großwetterlage genauer analysieren und sich die Luftströmungen anschauen.« Sicher ist er sich aber in einem Punkt: Flugzeuge haben damit nichts zu tun. (GEA)