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Aktuell Mobilität

Radwege-Infrastruktur in Münsinger Teilorten soll ausgebaut werden

Bike-Sharing und autonom fahrender Kleinbus: Vertreter der Stadt Münsingen und des Land diskutieren Zukunftsthemen.

Der Verkehrsminister Winne Hermann im Gespräch mit Münsingens Bürgermeister Mike Münzing und der Landtagsabgeordneten Cindy Holm
Der Verkehrsminister Winne Hermann im Gespräch mit Münsingens Bürgermeister Mike Münzing und der Landtagsabgeordneten Cindy Holmberg. Foto: PR
Der Verkehrsminister Winne Hermann im Gespräch mit Münsingens Bürgermeister Mike Münzing und der Landtagsabgeordneten Cindy Holmberg.
Foto: PR

MÜNSINGEN. Im Rahmen einer Zugfahrt nach Marbach und wieder zurück hatte Bürgermeister Mike Münzing die Möglichkeit, sich zu Zukunftsthemen der Stadt Münsingen mit Verkehrsminister Winfried Hermann und der Wahlkreisabgeordneten Cindy Holmberg auszutauschen. In Münsingen, in der Modellregion für nachhaltige Entwicklung, stehen auch künftig richtungsweisende Projekte auf der Agenda, heißt es in einer Mitteilung der Stadtverwaltung.

Wie bereits berichtet, ist die Stadt gemeinsam mit der Gemeinde Engstingen Teil des Projekts »Land Mobil«, welches vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert wird. Im Zuge des Projekts werden in Münsingen ein Car-Sharing und ein Bike-Sharing aufgebaut. Beides wird von Dienstleistern betreut. Außerdem soll eine intermodale Routingplattform entwickelt werden, die auch über die Münsingen-App abrufbar sein soll.

60 Sharing-E-Bikes

Zu Beginn sind ein E-Auto und 60 E-Bikes für Münsingen vorgesehen. Begleitet wird das Projekt von Öffentlichkeitsarbeit und Bürgerbeteiligung, um das Thema Mobilitätswende verstärkt in das Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger zu rücken.

Des Weiteren verfolgt die Stadt Münsingen bereits seit vielen Jahren das Projekt eines autonom fahrenden Busses. »Gerade im ländlichen Raum können die kleinen Busse, welche nicht auf einen Fahrer angewiesen sind, eine sinnvolle Ergänzung darstellen«, sind sich Bürgermeister Münzing und Winfried Hermann einig.

Ein Problem bei der Umsetzung sind die hohen Investitionskosten, die die Stadt allein nicht tragen kann. Die Bewerbungen bei unterschiedlichen Förderprogrammen brachten bislang keinen Erfolg. Hermann und Holmberg versprachen, bei der Suche nach weiteren Finanzquellen zu unterstützen.

Unterstützung fordert Münzing auch für ein anderes Projekt: einer familienfreundlichen Fahrradwegverbindung zwischen Münsingen, Auingen, Böttingen, Magolsheim und Heroldstatt über den »Alten Ennabeurer Weg«. Um das von der Landesregierung ausgegebene Ziel zu erreichen, bis zum Jahr 2030 den Radverkehrsanteil auf 20 Prozent zu verdoppeln, soll auch in Münsingen eine Lücke im Radwegenetz geschlossen werden.

Bereits seit vielen Jahren fordere die Bevölkerung eine Lösung für den Radverkehr in den genannten Teilorten. Unterschiedliche Varianten, unter anderem entlang der L 230, wurden geprüft. Nun soll gemäß dem Wunsch der Stadt endlich eine Lösung gefunden werden. Die vorgeschlagene Strecke liegt zum Teil auf dem Gelände des ehemaligen Truppenübungsplatzes, aber außerhalb der Kernzone des Biosphärengebiets.

Knackpunkt Wegenetz-Ausbau

»Die Entscheidungsträger beim Bund und beim Landkreis Reutlingen sowie dem Alb-Donau-Kreis müssen von der Notwendigkeit dieser Verbindung überzeugt werden. In einer Modellregion für nachhaltige Entwicklung darf der Ausbau der Radinfrastruktur und somit der praktische Klimaschutz nicht an der fehlenden Bereitschaft zur Weiterentwicklung des Wegenetzes innerhalb des ehemaligen Truppenübungsplatzes scheitern«, stellt Münzing den Entscheidungsträgern aus dem Land dar.

Die Entwicklung und Umsetzung innovativer Projekte können Kommune und Land nur Hand in Hand voranbringen, darin waren sich die Gesprächspartner einig. (eg)