MÜNSINGEN. Der Verein und die Geschäftsstelle Biosphärengebiet Schwäbische Alb starten jetzt das Projekt »Inwertsetzung von Schäfereiprodukten«. Interessierten Schäfereibetrieben sollen damit gezielt beim Aufbau und der Stärkung von Wertschöpfungsketten sowie bei Projekten für Schäfereiprodukte unterstützt und gefördert werden. Das geht aus einer Mitteilung des Biosphärengebiets hervor.
Der Verein Biosphärengebiet unter dem Vorsitz von Landrat Ulrich Fiedler setzt in Zusammenarbeit mit der Geschäftsstelle des von der Unesco ausgezeichneten Biosphärengebiets mit diesem Projekt bewusst an den beiden traditionellen ökonomischen Standbeinen der Wander- und Hüteschafhaltung an: Wolle und Fleisch. Der Projektzeitraum beträgt gut zwei Jahre.
Hüte- und Wanderschäferei
Gefördert wird das Projekt mit dem Titel »Nachhaltige ökonomische Stärkung der Hüte- und Wanderschäferei im Biosphärengebiet Schwäbische Alb zur Sicherung geschützter FFH-Lebensraumtypen – Optimierung der Produktion und gemeinschaftliche Vermarktungskonzepte für Wolle und Fleisch« über das Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württembergs.
Das Projektziel ist die Inwertsetzung von Schäfereiprodukten. Dafür soll unter anderem der Auf- oder Ausbau von regionalen Wertschöpfungsketten für die Produkte Wolle und Fleisch unterstützt werden, vor allem indem Produktion, Verarbeitung und Vermarktung individuell gestärkt werden. Ein weiterer Projektbaustein werden Workshops und Seminare zu relevanten Themen sein, wie zum Beispiel Wollqualität oder Altfleischverwertung.
HINTERGRUND
Die Wander- und Hüteschafhaltung hat über Jahrhunderte die Kulturlandschaft im heutigen Biosphärengebiet Schwäbische Alb geprägt und gestaltet. Die so entstandenen offenen Landschaften erfreuen nicht nur das Auge, sondern sind ein wichtiger Lebensraum für spezielle Tier- und Pflanzenarten. Um diese wertvollen Strukturen erhalten zu können, braucht es auch heute Wander- und Hüteschäfer, die mit ihren Herden über die Flächen ziehen. Durch die extensive Schafbeweidung der mageren Grünlandstandorte, wie Kalkmagerrasen und Wacholderheiden, leisten sie einen wertvollen Beitrag zur Förderung und zum Erhalt dieser besonderen Lebensräume, der Artenvielfalt sowie zum Biotopverbund. (eg)
Landrat Fiedler begrüßt das neue Projekt: »Die Schäferei ist für eine nachhaltige Regionalentwicklung im Biosphärengebiet enorm wichtig. Die qualitativ hochwertigen Schäfereiprodukte verdienen mehr Aufmerksamkeit und das neue Projekt kann dazu beitragen.«
Interessierte Betriebe oder Einzelpersonen können sich bei Ansprechpartnerin Anna-Naemi Krauß für das Projekt »Inwertsetzung von Schäfereiprodukten«, informieren. (eg)