ENGSTINGEN. Ihre Sitzung begannen die Engstinger Gemeinderäte am Mittwochabend an einem dafür eher ungewöhnlichen Ort: In den »Katakomben« der Kleinengstinger Grundschule, so Bürgermeister Mario Storz, hat sich so einiges verändert. Vor über einem Jahr, im August 2017, hatte ein Defekt an einem Filtrationskessel die gesamte Technik des Schulschwimmbads lahmgelegt, seitdem war es geschlossen. Unter erschwerten Verhältnissen – der Raum ist sehr beengt – hat Fachmann Ralf Bittner aus Kirchheim nicht nur einen neuen Filterkessel, sondern eine komplett neue Anlage inklusive Steuerungs- und Chlordosierungstechnik installiert.
Beeindruckt waren die Räte vom Filtersystem: 4 700 Kilo Kies und Sand in fünf unterschiedlichen Körnungen, obendrauf eine Schicht Filterkohle, holen Verunreinigungen aus dem Badewasser. Dessen typischer Geruch verrät dem Besucher so einiges, weihte Bittner seine Zuhörer in die Geheimnisse der Schwimmbadtechnik ein: »Keime, Harnstoff und Hautfett reagieren mit Chlor und binden es.« Wenn der Schwimmbadgeruch besonders heftig ist, heißt das also nicht, das der Bademeister viel Chlor ins Becken gekippt hat und dass es deshalb besonders sauber ist – sondern genau das Gegenteil.
118 000 Euro hat die Gemeinde in die Technik des Bads investiert, das nicht nur von den Engstinger Schulklassen, sondern auch von Vereinen und von der Volkshochschule genutzt wird. Ein paar Extras gab’s vom Fachmann gratis obendrauf: ein Dankeschön von Ralf Bittner dafür, dass er die – auch aufgrund der Raumeinteilung – besondere Anlage als Referenzprojekt anderen Interessenten zeigen darf. (ma)