Logo
Aktuell Feiertag

Nach der Light-Version jetzt wieder ein richtiges Fest in Engstingen

Schlosshof-Hockete in Großengstingen zieht die Besucher mit buntem Rahmenprogramm an.

Mit vier Schlägen gelingt Bürgermeister Mario Storz (Zweiter von links) mithilfe seiner Adjutanten Michael Hipp (Vorsitzender Al
Mit vier Schlägen gelingt Bürgermeister Mario Storz (Zweiter von links) mithilfe seiner Adjutanten Michael Hipp (Vorsitzender Albverein), Karl Philipp Fürst von Urach und Bundestagsmitglied Michael Donth (v.l.) der Fassanstich. FOTO: LEIPPERT
Mit vier Schlägen gelingt Bürgermeister Mario Storz (Zweiter von links) mithilfe seiner Adjutanten Michael Hipp (Vorsitzender Albverein), Karl Philipp Fürst von Urach und Bundestagsmitglied Michael Donth (v.l.) der Fassanstich. FOTO: LEIPPERT

ENGSTINGEN. Die Freude stand buchstäblich allen ins Gesicht geschrieben: den Veranstaltern und Organisatoren, den vielen Besuchern und den fleißigen Helfern. »Schön, dass wir heute endlich wieder mal a richtige Hockete feira könnet«, jubelte Bürgermeister Mario Storz am Samstagabend fast in seiner kurzen Begrüßungsansprache zur 29. Schlosshof-Hockete in Großengstingen.

1992 vom damaligen Bürgermeister Klaus-Peter Kleiner und einigen Vereinsvertretern ins Leben gerufen, war die Schlosshof-Hockete in den letzten Jahren noch von Feuerwehr, Liederkranz, Schwäbischem Albverein und Narrenverein ausgerichtet worden. Musste die Hockete 2020 wie so vieles wegen Corona komplett abgesagt werden, hatten sich im letzten Jahr ein paar Mutige zur ersten Hockete der Region in einer »Light-Version« entschieden und damit den Nerv vieler Bürger getroffen.

Wieder viele mit im Boot

Dieses Mal waren Feuerwehr, Albverein, Liederkranz, Musikverein, Reservisten, Turnverein (TVG), Schützenverein, katholische Kirchengemeinde, KJG (Katholische Junge Gemeinde) und das Tauschnetz Engstingen mit im Ausrichterboot. Endlich wieder sich treffen, gemütlich miteinander schwätzen und die leckeren frisch gebackenen Brote aus dem Backhaus genießen, so der Schultes: Sein »herzliches Dankeschön« galt den »Vereinen, die dieses Mal dabei sind, sowie den Organisatoren und Anton Hummel, Sprecher der AGG (Arbeitsgemeinschaft Großengstinger Vereine)«.

Auch dem Bäckerteam sagte er danke. Brot backen in Backhäusern »und das in allen Ortsteilen«, sei eine Besonderheit, die in Engstingen einfach noch gepflegt würde, betonte Storz. Mithilfe des Schlossherrn Karl Philipp Fürst von Urach und Bundestagsabgeordnetem Michael Donth (CDU) gelang ihm der von Böllerschüssen des Schützenvereins garnierte Fassanstich mit musikalischer Umrahmung durch die Schwäbische Alb Musikanten in vier Schlägen. Das kunterbunte Rahmenprogramm an beiden Tagen konnte sich sehen lassen. Mini- und Jugendtanzgarden des Narrenvereins zeigten schwungvolle Tänze, die Lombakabell sorgte für schräge Töne. Die KJG öffnete ihre neu renovierten Jugendräume zum Besichtigen, Mitarbeiter des Landratsamts Reutlingen stellten das in Engstingen seit letztem Herbst angebotene Pilotprojekt »Land-Mobil« vor. Beim Kunsthandwerker-Markt konnte nach Schätzen gesucht werden, ein Bücherflohmarkt lud zum Lesen und Schmökern ein, die Schießbude des Schützenvereins und ein Kinderprogramm vervollständigen das Angebot. Am Samstagabend gab es mit »Albrocker« schmissige Partymusik, Sonntagmorgen dann fetzige Blas-musik von den Köhlermusikanten. Für hungrige Mägen boten die Vereine Maultaschen, Zigeunerspieße, Göckele, Schupfnudeln, Dennete und die üblichen Grillwürste, Crêpes oder Waffeln; Kuchen erfreuten süße Mäuler.

Überraschungslaib aus dem Ofen

Während sich die Gäste amüsierten, hatten Christoph Staneker sowie die Brüder Steffen und Tim Marquart alle Hände voll zu tun, um unermüdlich den Ofen einzuheizen und unzählige Laibe Holzofenbrot glänzend braun und kross zu backen. Dieses Mal fertigten sie sogar drei Brotsorten an. Das typische Weizenmischbrot, ein Dinkelbrot und noch eine ganz besondere Sorte. »Das ist ein Dinkelbrot mit Waldstauden-, Roggen- und Malzflocken«, erklärte Bäckermeister Tim Marquart. Waldstauden seien das Urgetreide des Roggenkorns, das heute wieder mehr angebaut würde, weil die Nachfrage nach den alten Getreidesorten steige. »Mir hend halt für jeden etwas im Angebot«, fügte Bruder Steffen noch hinzu, dass sie sogar darauf achteten, die Bräunungsgrade der Laibe von hell bis dunkel auszuführen, um allen Geschmäckern gerecht zu werden. Alle Brote wurden von den Gemeinderäten zugunsten der Neugestaltung des Schlosshofes verkauft. (lpt)