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Marbach Classics: Pferde tanzen ein letztes Mal zu klassischer Musik

Ein großes Kulturformat der Region geht zu Ende. Nur noch im Juni werden die Pferde im Haupt- und Landgestüt Marbach zur klassischen Musik tanzen. Der Grund sind umfangreiche Umbauarbeiten.

Ausdrucksstarke Verbeugung vor dem Orchester: Das große Kulturerbe des Zirkus vertritt Jana Mandana Lacey-Krone bei den Marbach
Ausdrucksstarke Verbeugung vor dem Orchester: Das große Kulturerbe des Zirkus vertritt Jana Mandana Lacey-Krone bei den Marbach Classics 2022. FOTO: SCHREINER
Ausdrucksstarke Verbeugung vor dem Orchester: Das große Kulturerbe des Zirkus vertritt Jana Mandana Lacey-Krone bei den Marbach Classics 2022. FOTO: SCHREINER

GOMADINGEN-MARBACH. Es war von Anfang an eine Erfolgsgeschichte, und doch werden die Pferde im Sommer in Marbach zum letzten Mal zu klassischer Musik tanzen. Mit drei Marbach-Classics-Vorstellungen im Juni geht damit eines der ganzen großen Kultur-Formate in der Region zu Ende. Der Grund: Umfangreiche Baumaßnahmen, die im nächsten Jahr in Marbach beginnen mit dem Ziel, Deutschlands ältestes Staatsgestüt zu einer international bedeutenden Adresse des Pferdesports zu entwickeln, machen Veranstaltungen wie die Marbach Classics für längere Zeit unmöglich. »Wir bedauern dies sehr«, sagt Gestütsleiterin Dr. Astrid von Velsen-Zerweck auch im Namen der Mitveranstalter, der Württembergischen Philharmonie Reutlingen und des Reutlinger General-Anzeigers.

Kein Zurück in der neuen Reithalle

Wenn 2026 oder 2027 die neue, deutlich größere Reithalle steht und die Arena saniert ist, wird es nach Vorstellungen der Veranstalter kein Zurück zu den Marbach Classics in alter Form geben. »Aber es liegt natürlich auf der Hand, dieses Format weiterzuentwickeln und mit neuer Ausrichtung erneut ein kulturelles Ereignis von überregionaler Strahlkraft zu schaffen«, so die Gestüts-Chefin.

Nun gilt das Augenmerk ganz den »Final«-Vorstellungen am Freitag und Samstag, 24. und 25. Juni. Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause soll diese einzigartige Mischung aus Pferdeballett und klassischer Musik noch einmal ein Gänsehaut-Erlebnis werden und sowohl den Musikliebhabern als auch den Pferdefreunden als Gesamtkunstwerk auf hohem Niveau in Erinnerung bleiben. Für diesen Qualitätsanspruch stehen viele Namen. Zum Beispiel Fawzi Haimor, der frühere Chefdirigent der Württembergischen Philharmonie Reutlingen (WPR), der im Juli 2019 sein Debüt bei den Marbach Classics gab und jetzt mit dem Reutlinger Orchester auch den musikalischen Schlusspunkt setzen wird. Intendant Cornelius Grube lässt sich ein wenig in die Partituren schauen: »Wir liebäugeln mit der Fledermaus-Ouvertüre, Schwanensee, Moonlight, Figaros Hochzeitsmarsch, Dvoraks Neunter und der Kleinen Nachtmusik«, verrät er beim Blick auf das Motto der Marbach Classics 2022 »Licht und Schatten«.

Zusammenspiel von klassischer Musik und Pferdeshow

Das Zusammenspiel von klassischer Musik und Pferdeshow bereichert Marbach mit eigenen attraktiven Schaunummern unter Mitwirkung nationaler und internationaler Künstler der Pferdeszene. Weit über die Grenzen Europas hinaus ist die klassische Reitkunst Anja Berans bekannt. Sie wird ihren schneeweißen Lusitano-Hengst satteln und zu den Klängen der Württembergischen Philharmonie Reutlingen in der Hohen Schule tanzen. Das große Kulturerbe des Zirkus vertritt Jana Mandana Lacey-Krone, die besondere Vierbeiner der Familie der Equidae in atemberaubender Freiheitsdressur wie mit Zauberhand dirigiert. Noch nie gefehlt bei den Marbach Classics hat die freilaufende »Silberne Herde« – daran wird sich auch 2022 nichts ändern.

Erstmals in der elfjährigen Geschichte der Classics gibt es am Samstag eine auf eineinhalb Stunden verkürzte Nachmittagsveranstaltung (Beginn 16 Uhr). »Damit wollen wir auch Familien mit Kindern ein attraktives Angebot machen«, begründet Verleger Valdo Lehari den Impuls des Reutlinger General-Anzeigers. Die Abendveranstaltungen beginnen wie immer um 20.30 Uhr. Start des Kartenvorverkaufs war der 11. April bei Easy-Ticket-Service, jetzt auch mit der Möglichkeit, mit dem Service print@home die Karten zu Hause auszudrucken. Unterstützung beim Ticketkauf gibt es weiterhin beim Servicecenter des Reutlinger General-Anzeigers am Burgplatz sowie in den Geschäftsstellen in Pfullingen und Metzingen.

Auch wenn die Pandemie-Einschränkungen bundesweit fallen und die letzten Marbach Classics eine hohe Kartennachfrage erwarten lassen, setzen die Veranstalter auf Abstandsregeln. Zwischen jeder Buchung soll ein Platz leer bleiben – damit können statt der 1.100 Sitzplätze bei voller Belegung nur noch gut über 700 Karten verkauft werden. Zusätzlich gelten die an den Veranstaltungstagen aktuellen Corona-Regeln, die dann über www.marbach-classics.de abzurufen sind. (GEA)